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Blix
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So 21 Dez 2014, 22:49
Hallo Thomas,

sehr interessante Informationen! Das dort auch Brigadewagen hin gelangt sind erscheint im nachhinein logisch, allerdings war das so nicht im Blickfeld. Und auch HF Tender würden bei der Streckenlänge auf jeden fall Sinn ergeben. Tja wer weiß ob davon nicht doch noch irgendwo was im Busch steht und vom Urwald verschlungen wird.
In wie fern gab es dort eigentlich Anschlussbahnen bzw. in welchem Ausmaß?! Evtl. sind ja zusammen mit den von dir angesprochenen Brigadeloks auch HF Wagen dort hin gelangt.

Was die Hersteller der Brigadeloks angeht denke ich mal das man da durchaus noch mehr annehmen kann. So wird für die Loks in Kamina ja Maffei als Hersteller genannt. Ich kann mir nicht vorstellen das man damals nach bestimmten Herstellern ausgewählt hat.

Tja was das erreichen der Bahn angeht würde das wohl wirklich eine Mammutaufgabe werden. Du hast da ja aber schon einschlägige Erfahrung, wie deine Recherche schon zeigt. Very Happy

MfG Felix
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tkautzor
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Mo 22 Dez 2014, 01:20
Das es noch irgendwo HF-Wagen gibt es nicht auszuschliessen. Das mit den Herstellern der Brigadeloks ist so auf der Liste in "Le Rail au Congo Belge" angegeben, einzelne Loks sind nicht aufgelistet.

In den grösseren Orten waren Fabriken an die Bahn angeschlossen, so erzählt z.B. der Kanadier Bob Whetham in seinem Buch "In Search of the Narrow Gauge" das er 1977 in Aketi auf dem Anschlussgleis einer verlassenen Palmölfabrik drei abgestellte Dampfloks fand (sowie auf dem Bahnhofsvorplatz die Denkmallok). Zwei davon sind anhand eines Fotos als C1'-t von Tubize zu erkennen, die dritte ist viel kleiner aber schwer erkennbar, er könnte sich aber um eine Brigadelok handeln. Bob befand sich auf einer Lastwagenreise von England nach Kenya (heute undenkbar) und ist auch ein Teil der CVC Strecke auf einem Diesel-Tankwagenzug mitgefahren.

Weitere Bilder in seinem Buch zeigen Nippon Sharyo-Diesellok Nr. 83 in Bumba und eine zweiachsige NS-Diesellok in Aketi. In Ebonda 12 km westlich von Bumba (dem westlichsten Ender der CVC) fand er übrigens eine verlassene Bagnall B-t. Dort betrieb die Huilleries du Congo Belge (HCB) früher eine grosse Palmplantage mit Feldbahnen.
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tkautzor
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Mo 22 Dez 2014, 01:26
Noch etwas, nach dem Erfolg der Vicicongo hatten die Franzosen in den 30er Jahren entschlossen eine Strecke nach gleichem Vorbild (600mm Spurweite) zwischen Bangui (Zentralafrikanische Republik) am Ubangui-Fluss und N'Djamena im Chad zu bauen (zirka 1120 km). Ausser Planungen und einer fertiggestelten Schienen-Strassenbrücke in N'Djamena wurde aus dem Projekt nichts, bevor es durch den 2. Weltkrieg ganz aufgegeben wurde.
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Mo 22 Dez 2014, 14:37
Wenn man sich das mal so vorstellt, 1100 km Streckenlänge (von Andang bis Ende, oder mit Verzweigungen?), und das mit einer Reisegeshwindigkeit von 20-30 km/h, wie lange das dauerte, das alles abzufahren?
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tkautzor
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Mo 22 Dez 2014, 15:20
1959 (nach der Verdieselung) war die Reisegeschwindigkeit auf den CVC von 23,3 km/h, danach ist es wohl nie besser geworden. Es wurden jedoch auf der Bahn meist nur Güter transportiert, obwohl einige Züge als GmPs fuhren. Die meisten Passagiere wurden in Vicicongo-Bahnbussen auf dem Strassennetz befördert (es gab damals nähmlich noch richtige Strassen in der Gegend).

Das Busnetz war auch viel ausgedehnter als das Bahnnetz, es reichte im Süden bis Stanleyville (jetzt Kisangani), im Norden bis Bangassou (an der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik), im Osten bis nach Bunia (Ituri) und Kasenyi (am Albert-See), und im Südosten bis nach Goma (an der Grenze zu Ruanda). Die CVC betrieb in vielen Orten auch ihre eigenen Gastätten, wo die Reisenden übernachten konnten.
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Di 23 Dez 2014, 01:37
Hallo,

Danke an alle Mitschreiber. Sehr erfreulich, dass doch einige Infos über die Bahn bekannt sind. Die Bilderserien von Frederik Torfs sind auch wahre Schätze. Ein besonderes Danke auch an Thomas für die geschichtlichen Infos aus der Literatur.

Um die Geschichte weiter zu schreiben: Die DR Kongo (damals Zaire) war bis 1996 unter Mobutu Sese Seko eine brutal und korrupte aber leidlich stabile Diktatur. Wenn man bedenkt, dass auch nach der Unabhängigkeit mit der Neubaustrecke Bumba - Aketi und den japanischen Dieselloks noch kräftig in die Bahn investiert wurde ist es durchaus realistisch, dass sie bis Anfang der 90er Jahre noch regelmäßigen Betrieb aufwies.
Leider begann 1996 ein brutaler, komplizierter und langer, im äußerten Osten der DR Kongo bis heute, anhaltender Bürgerkrieg. Die Stadt Isiro wurde im Februar 1996 von den aus Richtung Osten (d.h. dem Streckenende Mungbere) vorrückenden Rebellen eingenommen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte der Bahnbetrieb zusammengebrochen sein.

Zu den drei Brigadeloks in Kamina: Bei GoogleEarth ist der Dampflokschrottplatz gut zu sehen, die Garrats sind erkennbar, Brigadeloks nicht. Die Quelle mit der Sichtung der drei Loks war wohl Peter Bagshaw 1977 (vgl. internationalsteam) - (oder gibt es noch eine aktuellere Quelle?). Ob die Loks von der Vicikongo stammen oder in Katanga eingesetzt wurden bleibt noch offen.

@52 2006: Die Hauptstrecke hat ca. 870 km, der Rest verteilt sich auf eine längere (150 km) und 2 kurze Stichstrecken.

Die erwähnte Plantagenbahn in Ebonda, westlich von Bumba , ist interessanterweise mit 3 Strecken bei openstreetmaps hinterlegt und taucht auf der CFU Website auch als Teil des Netzwerks auf.

Der Augenzeugenbericht von Hansbattli ist ebenfalls interessant, über einen Betrieb zwischen Bumba und Aketi ist mir nur diese Meldung von 2005 bekannt:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Ob der Betrieb wirklich lief, wie regelmäßig und was davon heute noch übrig ist bleibt ungeklärt.
Interessant ist die Angabe, dass man für die Strecke Bumba - Aketi per Straße bisher angeblich 2 Wochen braucht(e), für 187 km!

Panoramio hat noch ein Bild von 2009, zu sehen ist rechts eine Brücke der Vicicongo unweit von Bumba: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Zu Bumba findet sich noch dieses Video, bei 04:15 sieht man zwei Wagen der Bahn: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Zur Exkursion:
Machbar wäre es, einfach nicht, das Auswärtige Amt warnt weiterhin vor Reisen in die Region. Das Gesundsheitsrisiko ist hoch, die medizinische Versorgung dagegen minimal.

Man findet mittlerweile wieder regelmäßig Berichte von Backpackern welche die (manchmal mehrmonatige!) Kongo Flussfahrt Kisangani - Bumba - Kinshasa machen. Manche davon auch mit Anreise über die Nationalstraße 4 von Goma aus. Aus dem Bereich der Vicicongo, d.h. nördlich des Kongos zwischen Bumba und Kisangani finden sich hauptsächlich Reiseberichte von Missionaren. Diese Reisen auf wenigen, halbwegs befahrbaren Strecken mit Jeep, meistens wird mit kleinen Propellermaschinen geflogen. Jeder Ort an der Vicikongo hat auch einen Missionarsstandort.

Prinzipiell haben auch die restlichen Orte an der Vicikongo wie Aketi, Buta (sogar asphaltiert...), etc. nutzbare Flughäfen. Planmäßige Flüge finden sich leider keine, bzw wenn dann sind die Flugpläne nicht im Internet veröffentlicht. Flugverkehr sollte es aber trotzdem geben, im Flugunfallregister von avherald.com finden sich zahlreiche Airlines und Verbindungen in der DR Congo über die man im Internet sonst nichts findet.
Leider ist die DR Congo zu arm um den Flugverkehr zu subventionieren. Flüge von Europa nach Kinshasa kosten 700 Euro, ein Return Kinshasa - Kisangani nochmal 500 Dollar. Ausländische Flugverbindungen scheint es nach Kisangani derzeit nicht zu geben.

Zumindest ein Teil der Strecken sollte man auch auf der Straße (zumindest per Mototaxi/Motorrad) zurücklegen können. Interessant finde ich dabei diesen Videobericht von 2013, dabei wird die Strecke Kisangani - Buta (350 km) mit 7h angegeben: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Als Zeitraum kommt eine in der Region Recht kurze Trockenzeit im Dezember/Januar in Frage.

Grüße
phi
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tkautzor
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Di 23 Dez 2014, 04:54
Hallo phi, das in die Bahn noch in den 70er Jahren investiert wurde, hat auch damit zu tun, das sie sich in der ehem. Provinz Equateur befand, aus der Mobutu und viele der höheren Kader der SNCZ stammten. Die Boma-Tshela Schmalspurbahn am Atlantik wurde z.B. zur selben Zeit komplet stillgelegt, obwohl sie für die Gegend sehr wichtig war.

Der Bau der Strecke Bumba-Aketi wurde noch vor 1960 entschieden, allerdings brachen 1961 die Kaffee- und Baumwollpreise zusammen und die Vicicongo verloren 51% ihres Bahn- und 40% ihres Strassenverkehrsaufkommen. Zwei Jahre später hatte der Verkehr wieder etwas aufgenommen, aber 1964 brachen in der Gegend Unruhen aus. So konnten die Bauarbeiten erst 1969 anfagen und die Strecke wurde 1974 fertiggestellt.

Das es eine Verbindung zwischen Bumba und dem Feldbahnnetz der HCB in Alberta (später Ebonda) gab glaube ich nicht. Die HCB wurde 1911 gegründet, gehörte den Lever Brüdern aus England (heute Unilever) und betrieb im ganzen Kongo 11 grössere Plantagen. In Alberta wurde ein 50 km Feldbahnnetz mit der Spurweite 750 mm betrieben. Am Anfang gab es sogar ein Versuch, die Loren mit Elefanten zu ziehen, zwei Elefanten und vier Kornaks wurden vom einzigen Elefantendressagezentrum im Kongo und in ganz Afrika in Api gemietet. Die Elefanten waren aber nicht dizipliniert genug und liefen manchmal kreuz und quer von den Gleisen, mit den Loren hinten dran. Es wurden also kleine Dampfloks von La Meuse, Kerr Stuart und Bagnall gekauft. Die drei Kerr Stuart 0-4-2ST bei denen man weiss das sie für Alberta bestimmt waren (Nr. 1292/1916, 4052/1922 und 4279/1926) hatten eine Spurweite von 2'6"/750mm. Auch die beiden Bagnall die an die HCB gingen (0-4-0ST 2890/1947 und 0-4-2ST 3051/1953) hatten 750mm. Später wurden Motorloks von Baldwin und Ruston eingesetzt, ab 1966 wurden die Eisenbahnen durch Lastwagen ersetzt. Die HCB verfügte über ihre eigene Tankerschiff-Flotte, die das Palmöl nach Léopoldville (Kinshasa) transportierte, dort wurde es in private HCB Kesselwagen für den Weitertransport zum Hafen Matadi umgeladen.

Das youtube-Video ist interessant, die beiden Wagen sind Pack- und Postwagen, dahinter sind kurz die beiden Nippon Sh. Dieselloks zu erkennen (bei der vorderen handelt es sich um Nr. 87), die auf einem Blog von 2013 fotografiert wurden (ich hebe leider nicht die Links auf, nachdem ich die Bilder herunterlade, die ich online finde). Diese stehen im Bw von Bumba, das sich zusammen mit dem Bhf. hinter dem Hafen (nördlich) befand. Die Häuser nach dem Bw sind die Eisenbahnersiedlung, was auch im Film erklärt wird. Im Hafen selber standen 2005 noch eine ganze Reihe Kesselwagen ( [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] ), auf Google Earth sind diese aber nicht mehr zu erkennen. Bumba ist auch der günstigste Ort für die Schrotthändler, sie können von dort direkt verschiffen. Auch auf dem Bahnhofsareal sind keine Fahrzeuge mehr zu erkennen.

In Aketi sind keine Fahrzeuge zu erkennen, allerdings ist die östliche Hälfte der Stadt auf GE unklar.

In Bondo findet man den Bhf. am südlichen Ufer des Uele, von Fahrzeugen ist nichts zu erkennen.

Auf [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] ist ein Bild von 1991 der Brücke von Djamba (zwischen Aketi und Buta) zu sehen, auf [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] die selbe Brücke 2012.

In Buta verlief die Strecke nördlich um den Ort, der Stadtbhf. wurde über eine kurze Zweigstrecke erreicht. Auch dort ist nichts von Fahrzeugen zu sehen.

In Lienart, dem Abzweig für die 30 km Strecke nach Titule, sind auf zwei Reihen jede Menge Fahrzeuge abgestellt. Links und Rechts vom Bhf ist alles verwachsen. Der Ort liegt nicht an der "Hauptstrasse", so kann das Zeug auch nur schlecht in Richtung China oder Bangladesh abtransportiert werden. In Titule konnte ich den Bhf. nicht erkennen.

In Isiro sind die Fahrzeug im Bhf. zu erkennen, wie sie auf den Bildern von 2003 und 2009 erscheinen. Dort befand sich die Hauptwerkstatt der Bahn, ich denke mal die grösseren Gebäude östlich vom Bhf., dort sind aber keine weiteren Fahrzeuge zu erkennen.

Mungbere ist auf GE unklar.

Zu den Loks in Kamina: die Quelle von 1977 war Peter Bagshawe, er selber hatte seitdem von keinem neueren Bericht von den Loks gehört und war über das Bild von 2012 sehr überrascht, als ich es ihm geschickt habe. Ich denke die Denkmallok befindet sich im Kreis direkt nördlich vom Bhfsgebäude, halb unter einem Baum. RRL Grindrod aus Südafrika hat z.Z. ein Mietvertrag für Dieselloks mit der SNCC, finanziert von der Weltbank. Die Loks werden mit zwei Lokführern vermietet, die in einer angehängten Caboose wohnen. Einige von ihnen haben immer wieder auf ihren facebook-Seiten Bilder aus dem Kongo gepostet, auch von den verschiedenen verlassenen Dampfloks, aber nie von der Brigadelok in Kamina, wahrscheinlich weil sie von der Gleisseite aus nicht zu sehen ist. Mittlerweile hat RRL Grindrod aber ihrem Personal verboten Bilder von der Arbeit in den öffentlichen Medien zu posten.

Gruss, Thomas.


Zuletzt von tkautzor am Di 23 Dez 2014, 13:34 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Di 23 Dez 2014, 12:37
Hallo,

Bei meinem GE ist Aketi mit Aufnahmedatum 12/9/2013 gut aufgelöst. BW mit Gleisanlagen und Hafen sind gut erkennbar, Fahrzeuge sind keine zu sehen.
Westlich davon stehen auf einer Brache vier große Rundbehälter ggf. war das die schon 1977 verlassene Palmölfabrik mit den drei abgestellten Dampfloks?

Grüße
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Hansbattli
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Di 23 Dez 2014, 13:57
Hi Folks!
Möchte mich hier auch nochmals einbringen. Im Jahre 2013 hat ein Team von Africa Adventure South Africa im Auftrage des staatlichen TV-Senders SABC2 eine Expedition durch die SADC-Staaten inklusive DRC unternommen. Die einzelnen Teilsendungen wurden unter dem Titel "Foet Spoere" im Winter bis Frühjahr 2014 (März bis Oktober) über SABC2 in Afrikaans ausgestrahlt. Diese Dokumentar-Reihe zeigte in mehreren Sendungen die Probleme auf, die DRC von Osten bis Bunga zu durchqueren. Die Digues sind in einem so schlechten Zustand, dass ein Vorwärtskommen teilweise nur mit 10 km/h, oft darunter, möglich war. Die vier an der Expedition beteiligten Fahrzeuge (VW Tuareg und Toyota Ladcruiser) stiessen oft an ihre Grenzen. Soweit mal die Aussichten, den Landweg zB. Bunga - Aketi betreffend.
Die Flugverbindungen scheinen allesamt mehr oder weniger gut zu funktionieren. Neben den recht hohen Flugkosten muss man die zusätzlichen Aufenthaltstage, Verpflegung, Tranksame und Übernachtung einrechnen. Nicht jeder Flug vom Dienstag findet jeden Dienstag statt, manchmal wird auch (erst oder verfrüht) geflogen wenn die Kiste voll ist. Oft ist deshalb Camping am Rande der Piste angesagt. Alle Angaben nach dem Gesehenen im Dokumentarbericht von "Foet Spoere". Keine gerade ermunternden Infos, ich weiss! Aber man ist in Afrika, da ticken die Uhren anders (ich darf das aus Erfahrung schreiben)...
Nach Bunga ist gen Westen nichts mehr möglich (gewesen), die Expedition wartete 21 Tage auf das versprochene Transport-Schiff, um auf dem Kongo weiter zu kommen. Dies nur als Hinweis, wenn etwa der Flug ab Bunga aus irgend einem Grunde entfallen sollte.
In der DRC scheint reisen noch ein sehr grosses Abenteuer zu sein. Ich wage aufgrund von dem Gesehenen in den SABC2-Sendungen und Berichten zweier Globetrotters, die folgende Aussage: Eine Expedition zu den Resten der 600mm-Bahnen dürfte etwa einen Monat beanspruchen (Bunga, Aketi, Isiro). Zudem sollte die entsprechende Notfallequipage dabei sein. Wenn so was angegangen werden sollte, dürfte das eine recht aufwendige Sache werden!
Und ja, die Sicherheit - besonders die von Ausländern - ist noch nicht gewährleistet.
Cheers, Battli
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tkautzor
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Di 23 Dez 2014, 14:15
Tatsächlich (ich war auf Google Map unterwegs). Im Buch ist ein Luftbild von Aketi 1951 von den Anlagen. Der Bhf. befand sich direkt am Hafen (das Gebäude mit dem grauen Dach wo die beiden Kähne anliegen). Links davon waren grossen grosse Güterhallen am Hafenkai, diese wurde wahrschinlich aufgegeben nachdem der Hafen nach Bumba verlegt wurde. Eine Gleisschleife ging um das Bw herum. Die Palmölfabrik ist auf dem Luftbild nicht zu sehen, dürfte aber wo die Behälter sind gewesen sein. Links und Rechts der Strecke nördlich vom Bhf. waren die Eisenbahnersiedlungen, die Post, das Kino, das Hotel, der Tennisklub, das Schwimbad, die Schule und die Kirche.

Auf [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] wird von einem Wiederaufbau gesprochen (Stand 2004), auf der Seite erscheinen das selbe Bild wie auf der Seite vom Fahrplancenter (2003) und merkwürdigerweise zwei der Bilder von dem Blog von 2009, inklusif das vom Leyland-Schienenbus der für den Betrieb Isiro-Mawa hergerichtet wurde. Dieser soll 7 tonnen wiegen und konnte einen Güterwagen ziehen.

Zur Reise: Vor ein paar Jahren gab es im Kongo noch jede Menge Privatfluggesellschaften, die öfters und mehr Orte an der Strecke angflogen. Wegen den vielen Abstürzen und Flugverbote von der EU wurde allerdings seitdem durch den Staat etwas aufgeräumt, mit der Folge das die Gegend nicht mehr so gut per Flugzeug erschlossen ist. CAA Congo nimmt an einem von der IATA finanzierten Programm Teil, das die Sicherheit bei Afrikanischen Fluggesellschaften steigern soll. Daneben gibt es kleine Chartergesellschaften, die Missionare und Arbeiter von Hilfsorganisationen transportieren, auf denen man sich wo verfügbar einen Platz kaufen kann. Auch die UNO fliegt ihre Leute im Kongo herum, und auch dort kann man wenn noch Platz ist mitfliegen (US$100-150), allerdings gibt es in der Gegend nur den MONUSCO Stützpunkt am Flughafen Isiro, wo z.Z. Bangladeshis stationiert sind.

Und wie Battli schreibt, die Sicherheit ist in der Gegend auch sowas. Z.B. fand in der Gegend von Isiro der letzte Ebola-Ausbruch 2012 statt. Vor 2-3 Jahren war der Kongolesische Umweltminister ein früherer Klassenkamerad von der Universität, ich hatte mir schon mal überlegt mit ihm Kontakt aufzunehmen und in zu uberzeugen eine Inspektionsreise durch die Gegend zu unternemmen, natürlich per Dienstflugzeug und begleitet von mir. Leider hat er seitdem schon wieder sein Amt verloren.

Gruss, Thomas.
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