Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

Deine Ansicht, Tobias, teile ich, möchte aber ergänzen: bereits 1956 wurde der Bahnpostverkehr auf der Elztalbahn eingestellt. Auch die Bahnpost war ein wichtiger Teil für unser Bähnle, wie wir wissen, nicht zuletzt durch die zweifache Verlängerung des Postgleises auf dem Bahnsteig.

Thomas

Liebe Freundinnen und Freunde des Bähnle,

der Sommer ist vorbei und es gab längere Zeit nichts Neues zu berichten rund um das Gütermann-Bähnle. Das heißt aber nicht, dass es nicht ab und zu etwas gibt, was zwar nicht völlig neu, aber dennoch bemerkenswert ist.

Diesmal soll es um die Fotos vom dem "berühmten" Unfall vom 3.8.1956 auf dem Bahnübergang der damaligen B 294 gehen, direkt zwischen der Bähnlebrücke und dem Firmengelände der Fa. Gütermann.
Zwei Fotos davon sind an dieser Stelle schon mal gezeigt worden, nachdem sie  zuvor schon u.a. in der Badischen Zeitung bzw. in dem  Buch "Mit 24,5 PS auf Verbrecherjagd im Elz- und Simonswäldertal" von Florian Ücker veröffentlicht worden waren.
In diesem Buch ist ein drittes Bild enthalten, das bisher noch nirgends anders gezeigt worden ist; der Autor Herr Ücker hatte uns auf Anfrage mitgeteilt, das Bild sei verschollen…
Durch einen Zufall habe ich festgestellt, dass das Stadtarchiv Waldkirch über alle drei Fotos  in guter Qualität verfügt, so dass wir heute die Bilder komplett im Zusammenhang ansehen können:

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Fotos: Stadtarchiv Waldkirch /Sammlung Kaltenbach

Zum Unfallhergang gibt es keinerlei Hinweise. Die Beschädigungen des PKW sprechen dafür, dass der PKW, ein Fiat 600, aus Gutach kommend und in Richtung Kollnau fahrend von der Lok 2 des Bähnle, das die damalige B 294 von der Elzbrücke her kommend in Richtung Werksgelände überquerte, links im hinteren Bereich angestoßen und gegen den Torpfeiler am rechten Fahrbahnrand (in Fahrtrichtung des PKW gesehen) geschoben wurde. Zu Personenschäden bei den Fahrzeuginsassen gibt es keine Informationen.
Wir erinnern uns, dass der Bahnübergang  nicht durch Andreaskreuze und andere Verkehrszeichen nach StVO gesichert war.
Erwähnenswert ist noch, dass der PKW eines der von 1949  bis Juni 1956 ausgegebenen Kennzeichen der damaligen Französischen Besatzungszone (FR = Französisch Besatzungszone Rheinland-Pfalz) trägt. Es handelt sich aber nicht um ein Militärfahrzeug, sondern um ein normales deutsches Privatfahrzeug; die uns noch geläufigen Kennzeichen mit schwarzen Buchstaben auf weißem Grund wurden erst wenige Tage vor dem Unfall durch die Neufassung der StVZO zum 1.7.1956 eingeführt. Während in Gutach seinerzeit Kennzeichen mit FB (= Französische Besatzungszone Baden) gültig waren, stammte der unfallbeteiligte PKW aus dem Landkreis Neustadt in der Pfalz (Neustadt an der Weinstraße), erkenntlich an der Schlüsselzahl 24. Der Fahrer des PKW war somit ortsfremd und mit den örtlichen Verhältnissen wahrscheinlich nicht vertraut….

Viele Grüße
Hartwig

Glaub, da erschrickt man ganz schön, wenn in einem unscheinbaren Ort plötzlich eine Mini-Eisenbahn in einen rein fährt! ;-)

Auf dem NEUEN Foto sieht es so aus, als wären Pflastersteine entlang dem Gleis verlegt gewesen.
(wie man das von Straßenbahnen kennt)
Auf anderen Fotos ist das soviel ich weiß nicht zu erkennen...

Hallo Tobias,
auf dem zweiten Foto sieht es auch so aus, als ob die Schienen von Pflastersteinen umgeben sind.

Hartwig