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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

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Waffel
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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau - Seite 41 Empty Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

Do 21 März 2024, 18:06
Außerdem diente er auch als "Güterzugbegleitwagen" für den Bremser...

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Waffel
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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau - Seite 41 Empty Schienenprofile beim Bähnle

Fr 10 Mai 2024, 12:45
Hallo liebe Freundinnen und Freunde des Gütermann-Bähnle,
es gibt (etwas) Neues zu berichten.
Am Anfang der Woche habe ich zusammen mit Thomas (Bähnle) in Gutach weiter nach Spuren des Bähnle gesucht.
Leider war der Wettergott ungnädig gestimmt, es hat dauerhaft geregnet.

Zunächst haben wir uns am Parkplatz der Firma Gütermann (etwa auf Höhe des Kraftwerks) am Rand des Gewerbekanals die Geländerkonstruktion,
bestehend aus alten Schienenprofilen, angesehen, über die Thomas schon früher berichtet hat.
Diesmal hatten wir einen "Meßschieber" (Schieblehre) dabei, so dass die Abmessungen der vorgefundenen Profile exakt bestimmt werden konnten.

Hauptprofil ( von der verbauten Länge her) war das bekannte S10 (Höhe 70 mm, Fußbreite 58 mm, Kopfbreite 32 mm.
Dann sind größere Mengen S20 vorhanden (Schienenhöhe 100 mm, Fußbreite 82 mm, Kopfbreite 44 mm).
Überraschenderweise  gab es auch einige Abschnitte S7 (Schienenhöhe 65 mm, Fußbreite 50 mm, Kopfbreite 25 mm).

Das vorgefundene Profil S10 entspricht den Angaben in der Beschreibung der Fa. Arthur Koppel.
Auch wenn Gutach nicht in Schwaben liegt, so dürfte die Verwaltung  aus Kostengründen bei der Errichtung des Geländers auf altbrauchbares bzw. bereits/noch
vorhandenes Schienenmaterial zurückgegriffen haben; es dürfte sich also um Schienenmaterial des Bähnle handeln.
Walzzeichen, die Rückschlüsse auf das Herstellungsjahr des Schienenmaterials zulassen würden, haben wir bislang nicht gefunden.
Das Geländer besteht wahrscheinlich schon mehr als 50 Jahre; Rost und auch Moose und Flechten haben dem Schienenmaterial stellenweise stark zugesetzt.

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Das Foto zeigt  eine stumpfen Schienenstoß zwischen S10 /links) und S7.

Das leichte Profil S7 dürfte kaum beim Bähnle eingesetzt worden sein, aber Gütermann hat ja auch die Ziegelei und das Sägewerk in Bleibach betrieben,
wo jeweils Gleise und Wagen mit 600 mm Spurweite vorhanden waren, offenbar nur mit Handverschub.
Insoweit dürften die schwachen S7 Profile aus diesem Fundus stammen.

Bei den "Ausgrabungen" im Winter des letzten Jahres, bei denen Thomas und Tobias anwesend waren,
wurden bekanntlich schwerere Schienenprofile S18/S20 vorgefunden, die auf Stahlschwellen in Beton eingelassen waren.
Diese Ausgrabungsstätte wurde ebenfalls aufgesucht; leider waren die Schienen in einer Seeplatte versunken, so dass nur die Kopfbreite ermittelt werden konnte:

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Foto: Thomas Ruff

Kopfbreite 44,1 mm, entsprechend S20. Der Kopf von S18 wäre mir 43mm erkennbar schmaler.

Tatsächlich ist also zumindest im Bereich der Grabungsstätte (Bahnhof Gutach) in den späteren Betriebsjahren des Bähnle  Schienenmaterial verbaut worden,
das deutlich stärker und schwerer war als das ursprünglich verbaute Profil S10.
Auch das innerhalb des Geländers vorgefundene Profil S20 dürfte somit aus den Beständen des Bähnle stammen, wobei einige dieser Schienen
(ohne größere Rostspuren) wahrscheinlich nie im Gleis eingebaut waren.
Wann diese Veränderungen vorgenommen  worden sind, bleibt zunächst offen.

Soweit der erste Teil meines Berichts; demnächst mehr.
Viele Grüße
Hartwig

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Waffel
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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau - Seite 41 Empty Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

Fr 10 Mai 2024, 14:42
Weiter geht es mit dem Bericht aus Gutach.
Das Bahnhofsgebäude von Gutach, das sich bekanntlich seit einigen jahren in Privatbesitz befindet, ist noch realtiv gut erhalten.
Bei unserem Besuch in dieser Woche präsentierte sich die Strassenseite des Güterschuppens, die bei meinen letzten Besuche etwas "zugerümpelt" war,
gut aufgeräumt, so dass die Aussenwand des Güterschuppens weitgehend frei sichtbar und auch frei zugänglich war.
Es war zu erkennen, dass die Kragbalken, die früher mal die Bohlen der Seitenrampe getragen haben, bündig mit der Aussenwand des Schuppens abgesägt worden sind.

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Foto: Hartwig Meis

Auch die Stützbalken, die das relativ weit überkragende Dach des Güterschuppens getragen bzw. gestützt haben, sind ersatzlos entfernt worden
(ich hoffe, dass das von einem Statiker gebilligt worden ist.....).

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Foto Michael Breitschwerdt / Sammlung Hans-Joachim Knupfer
So sah das früher mal mit den Dach-/Stützbalken aus...

Was deutlich erkennbar und auch zugänglich war, war die obere Einfassung der sich an den Güterschuppen anschließenden,
aus Natursteinen bestehenden Stirnrampe bzw. deren Betondecke.
Diese besteht aus einem Schienenprofil, das entsprechend dem Verlauf der Rampe geknickt bzw. angestückelt ist.

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Foto: Thomas Ruff

Die alten Fotos von Breitschwerdt zeige, dass diese Einfassung aus alten Schienenprofilen bereits damals vorhanden waren:

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Fotos: Michael Breidschwerdt / Sammlung Hans-Joachim Knupfer

Diese Schienenprofile haben eine Höhe von 101,3 mm, die Kopfbreite beträgt 57,3 mm. Die Breite des Schienenfusses konnte nicht ermittelt werden.
Auf einem der Profile konnte das Walzzeichen "GST" ermittelt werden, was wohl für Gebrüder Stumm, Neuenkirchen, steht.

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Foto: Hartwig Meis

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Fotos: Thomas Ruff

Dieses Schienenprofil gibt gewisse Rätsel auf, da seine Abmessungen keinem der genormten Profile der letzten 70 Jahre entspricht.
Möglicherweise handelt es sich um ein alten Länderbahnprofil  (Würrtemberg, Baden, Bayern usw.).
Vieleicht kann ein anderer Forumist hierzu etwas beitragen....
So interessant dieses Detailproblem auch sein mag, es ist davon auszugehen, dass diese Schienen nichts mit dem Bähnle selbst zu tun haben,
da der Bahnhof im Besitz der Staatsbahn (Badisch, Reichsbahn, Bundesbahn) stand und diese wahrscheinlich für die Bauarbeiten auf Bahnhof Gutach
die vorgefundenen Schienen ebenfalls altbrauchbar aus vorhandenen Beständen verwendet hat.

Als Quintessenz können wir festhalten, dass das Bähnle unsprünglich auf Schienen S10 gefahren ist, die später (wann?) zumindest stellenweise
durch deutlich stärkere und schwerer Schienen S20 ersetzt worden sind (ohne dass das, soweit heute nachvollziehbar,
durch schwerere Fahrzeuge oder stärkern Verkehr bedingt gewesen wäre).

Es bleibt spannend!
Viele Grüße
Hartwig

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Waffel
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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau - Seite 41 Empty Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

Fr 10 Mai 2024, 18:26
Hallo zusammen,
ich glaube, ich hab's!
Bei dem geheimnisvollen Profil am Güterschuppen könnte es sich von den Abmessungen her um ein
abgefahrenes Schienenprofil S30 handeln, das der amerikanischen Normschiene ASCE 60 lbs entspricht.
Es hat folgende Abmessungen:
Höhe 108 mm
Kopfbreite 60,3 mm
Fußbreite 108 mm.


Ich war zunächst nicht auf S30 gekommen, da in einer mir vorliegenden Auflistung alter Schienenprofile
für S30 eine Schienenhöhe von 120 mm angegeben war.

Viele Grüße
Hartwig

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Bähnle
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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau - Seite 41 Empty Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

So 02 Jun 2024, 21:07
Guten Tag miteinander,
schade, dass es keinerlei Echo auf den Bericht von Hartwig zu den diversen Schienenprofilen bei unserem Bähnle gab. Immerhin haben wir 4 unterschiedliche Profile gefunden. Dazu hätten sich auch Freunde aus dem Forum melden können, die nicht mit der Werksbahn Gütermann verbunden sind.

Schon länger bekannt war, dass das Bähnle ursprünglich seit 1902 auf S 10 unterwegs war und „später“ S 20 (gefunden im Werksgelände beim Kesselhaus und auf dem Bahnhofsvorplatz) eingebaut wurde. Offensichtlich hat man teilweise S 10 gegen S 20 getauscht.
Unbekannt ist, wann, weshalb und in welchen Abschnitten der Schienentausch erfolgte.

Michael Breitschwerdt schreibt in DIE KLEINBAHN, Nr. 42, 01.08.1969: "Die Schienen stammten, soweit erkennbar, von 1916". Es ist unbekannt, wo/wie Breitschwerdt dies "erkannt" hat. Auch wenn sein kurzer Artikel erst 2 Jahre nach der Stilllegung erschienen ist, so stammen seine Bilder (heute in der Sammlung Hans-Joachim Knupfer) aus 1967. Somit hat er die Werksbahn noch in Betrieb erlebt.

Weshalb hat man die Schienen getauscht?

Anfangs wurden „Transportable Geleise“ mit S 10 verlegt. Beleg hierfür sind die Projektbeschreibung und ein Schreiben von Gütermann. Diese typische Feldbahnbauform hatte den Vorteil, dass Feldbahnen problemlos neu trassiert werden konnten. Die „transportablen Geleise“ ermöglichten jedoch auch, dass der Staat die Gleise ggf. beschlagnahmen konnten für Feldbahnen an der Front oder zum Einschmelzen.

Die schwereren Schienen S 20 eignen sich weniger für transportable Gleise, müssen „ordentlich“ verlegt werden. In diesem Fall wäre ein Zugriff von Staatsseite deutlich schwieriger. Die Information von Breitschwerdt "Die Schienen stammten, soweit erkennbar, von 1916", d.h. mitten im 1. Weltkrieg gibt Anlass für diese Spekulation.

Gibt es derartige Wechsel von leichtem auf schwereres Profil auch bei anderen Feldbahnen/Werksbahnen – wenn es keine Veranlassung durch Erhöhung der Achslast gab?

Liebe Grüße aus dem Breisgau
Thomas

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CrusaderX
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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau - Seite 41 Empty Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

Di 04 Jun 2024, 15:23
Waffel schrieb:Hallo zusammen,
ich glaube, ich hab's!
Bei dem geheimnisvollen Profil am Güterschuppen könnte es sich von den Abmessungen her um ein
abgefahrenes Schienenprofil S30 handeln, das der amerikanischen Normschiene ASCE 60 lbs entspricht.
Es hat folgende Abmessungen:
Höhe 108 mm
Kopfbreite 60,3 mm
Fußbreite 108 mm.


Ich war zunächst nicht auf S30 gekommen, da in einer mir vorliegenden Auflistung alter Schienenprofile
für S30 eine Schienenhöhe von 120 mm angegeben war.

Viele Grüße
Hartwig


Andere Theorie:
Es gab bei der badischen Staatsbahn ein Schienenprofil für Nebenbahnen mit 102 mm Höhe. Zwar war der Kopf (wenn ich die Maße richtig ablese) mit 54 mm etwas schmaler, als die gemessenen 57 mm, doch die Form passt recht gut. Hier ist es das Profil oben links: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Anfangs hatte der Güterschuppen noch keine Rampe, diese wurde aber schon in den ersten Betriebsjahren angebaut. Auf dem Plan von 1902 ist sie noch nicht zu sehen, auf dem Plan von 1911 ist sie eingezeichnet und auf Fotos des selben Jahres auch zu sehen. Später wurde sie noch einmal verlängert, wie z.B. der Plan von 1929 verrät.
Ich könnte mir vorstellen, dass bei der Verlängerung der Elztalbahn 1901 der Oberbau der Strecke bis Waldkirch (zumindest auf den Durchgangsgleisen) modernisiert wurde. Denn schon ab 1878 kamen andere Profile zum Einsatz. Auf dem alten Streckenabschnitt bis Waldkirch von 1875 könnte das oben erwähnte Schienenprofil zum Einsatz gekommen sein. Das wäre dann nach 1901 in großer Menge verfügbar gewesen und könnte für solche Zwecke wie dem Bau von Laderampen weiterverwendet worden sein.

Da die Rampe mal verlängert wurde, könnte es sogar sein, dass auf der Gleisseite -zumindest teilweise- andere Profile verwendet wurden. Auf der gleisabgewandten Seite wurde die Kante aus Bruchsteinen und Schienenprofilen nicht verlängert, sondern einfach aufgeschüttet.

Grüße
Simon

PS: nach langer Abstinenz bin ich wieder mal hier vorbei gekommen und freue mich, dass das Thema noch so aktiv bearbeitet wird. Auch die Infos zum Werksanschluss in Kollnau waren für mich als "Regelspurbahner" sehr interessant. Bisher wusste ich nur, dass die KSW einen Gleisanschluss gehabt haben soll, aber ich hatte bis jetzt weder Gleispläne noch Fotos dazu gesehen. Vielen Dank!

PPS: Ein weiteres Rätsel ist für mich noch der Ladekran, den es am Bahnhof Gutach gab. Auf den Fotos aus den 60er Jahren ist er nicht mehr zu sehen. Und auf früheren Aufnahmen nur schemenhaft. Wenn überhaupt.

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Waffel
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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau - Seite 41 Empty Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

Sa 08 Jun 2024, 14:19
Hallo Simon,
leider komme ich erst heute dazu, Dir auf Deinen Post zu antworten.

Ich gehe ebenso wie Du davon aus, dass die seinerzeitige Länderbahn für die Einfassung der Laderampe alte / altbrauchbare Schienenprofile verwendet hat. Ob es aber tatsächlich die von  
Dir gezeigten Schienenprofile waren, soll dahingestellt sein; üblicherweise stimmen die Angaben zu den Profilabmessunge auch Jahrzehnte später noch, vom Verschleiss am Schienenkopf mal abgesehen.

Auch ich suche nach Informationen zu dem Ladekran.
In den ältesten Unterlagen zum Bähnle (Lageplan von 1902) ist der Ladekran noch nicht aufgeführt.
Erst mit der Umgestaltung des Gleisplanes des Bähnle auf Bahnhof Gutach anlässlich der Verlegung und des Neubaus des Gütermann'schen Umladeschuppens taucht der Ladekran erstmalig auf (rechts am Bildrand):

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Seitdem taucht der Kran in allen Lageplänen auf (hier im Bahnhofsplan von 1929):

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Die einzigen  Informationen, die wir zum Kran haben, stammen aus dem obigen Kartenausschnitt:
"Kran 4 Tonn. Trgk." , also 4 Tonnen Tragfähigkeit.
Weiterhin kann dem Plan eine Reichweite des Krans von 5 m entnommen werden.

Es ist interessant, dass unter einer Oberleitung  ein Drehkran eingesetzt wurde, auch wenn diese nur eine Spannung von 220 V aufwies; wahrscheinlich war dieser Bereich der Oberleitung abschaltbar.

Wie lange der Kran tatsächlich vorhanden  war, ist nicht bekannt: Auf den Fotos von Pastorini und Breitschwerdt ist er nicht mehr zu erkennen.

Im Onlinefindbuch des  StA Freiburg ist sonst nichts  zu dem Kran zu finden.
Andererseits soll es im Bahnhof Elzach, dem Endpunkt der Strecke, ebenfalls einen Ladekran gegeben haben. Da es bei der Eisenbahn schon früh eine gewisse Normierung gab (siehe auch die Ausführung der Bahnhofsgebäude der Elztalbahn) liegt der Schluß nahe, dass der Ladekran in Elzach genauso (oder ähnlich) ausgeführt war wie der in Gutach; also auf nach Elzach (bzw. zu den Akten des Bahnhof Elzach)!

Viele Grüße
Hartwig

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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau - Seite 41 Empty Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

Di 11 Jun 2024, 18:14
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Zum Thema "der selbe Kran war auch in Elzach vorhanden"
Ich habe einen älteren Plan vom Bhf Elzach (Gleis3 mit Lokschuppen und Wasserturm bereits zurück gebaut) untersucht.
Leider ist hier kein Kran eingezeichnet. Weder bei den Rampen, noch bei den sonstigen Ladegleisen.

Ein Lademaß (das sind diese gelben Schablonen um zu prüfen, dass keine Ladung seitlich zu weit übersteht) ist aber eingezeichnet.
Auch beim noch etwas älteren Plan ist so viel ich weiß kein Kran zu sehen ( leider besitze ich diesen Plan nicht mehr)
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Auch in der Realität habe ich diesen Kran nicht mehr gekannt.
Ich kann nur so viel dazu sagen, dass in den letzten Betriebsjahren die Holzverladungen per LKW mit aufgesetzten Krane durchgeführt wurden

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Di 11 Jun 2024, 19:16
Interessant wäre auch, was in Gutach mit dem Kran verladen wurde?
Ich schätze, dass er nicht explizit für den "Bähnle-Verkehr" installiert wurde. Erreichbar mit dem Kran war ( laut Gleisplan) das Gleis 2.
Dieses wurde sicherlich auch von den restlichen Firmen für den Güterumschlag genutzt. So konnte an dieser Stelle ein Umladen von DB-Waggons auf einen LKW oder umgekehrt bequem durchgeführt werden.
Der Güterumschlag per "Bähnle" fand meiner Meinung nach weniger beim Kran, sondern an anderen Stelle statt:
Kohle weiter links am Kohleschuppen
Stückgut über die Seitenrampe
Post über das Gleis am Bahnsteig
Für Säure brauchte man keinen Kran

Daher wie schon oben erwähnt, benutzte die Fa. Gütermann diesen Kran wohl eher selten
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Elzacher
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Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau - Seite 41 Empty Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

Di 11 Jun 2024, 19:48
Wie man auf diesem Wochenplan erkennt, haben wohl wirklich eher andere Firmen die "Ladestraße" (vorderer Teil von Gleis 2 ) per Kran für das Umladen genutzt:

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