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Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

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Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 6 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Do 24 Aug 2017, 07:28
Hallo Sven,

das ist Metallbau/ Mechanik vom Feinsten! Die Schweißstelle am Schäkel muss mal den ganzen Zug ziehen. Müsste man diese nicht nochmal prüfen ( Röntgen o.ä. ) ?

Gruß jörg
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Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 6 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Do 24 Aug 2017, 08:41
Mahlzeit Jörg,

danke für die Anerkennung, man wächst mit seinen Aufgaben und Ansprüchen.
Gefordert ist die Prüfung nicht, aber wenn man damit ruhiger schlafen kann Smile
Saubere Nahtvorbereitung, Ausschleifen der Wurzel- und der Fülllagen sind neben den richtigen Schweißparametern eine wichtige Basis für den Erfolg.

Gruß Sven
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Do 24 Aug 2017, 22:46
Hansbattli schrieb:Das ist ja eine Praezision, die kaum uebertroffen werden kann.

Und genau hier liegt das Problem:

Damit ist das ganze leider nicht originalgetreu ...



(... den jeder Feldbahner weiß: "Jung - präzise war'n sie nicht!") Very Happy

Trotzdem: Weiter so mit der Präzisionsdampfmaschine!
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Fr 25 Aug 2017, 08:21
Mahlzeit Felix,

woran machst du denn fest, dass der Dampflokbau bei JUNG nicht präzise war?

Welche eigenen Erfahrungen kannst du uns in der Richtung weitergeben?

Gruß Sven
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Do 07 Sep 2017, 15:53
Mahlzeit!

Da Freund Wismarwagen sich über seine Erfahrungen mit der Präzision von JUNG-Lokomotiven ausschweigt, fahre ich nun mit dem Bericht fort.

Im folgenden soll es um die Komplettierung des Werkzeugkastens unter dem Führerstand gehen, dessen Gehäuse bereits neu gefertigt worden war.

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Die Beschaffung von passenden Scharnieren ist in dem Falle schwierig gewesen, denn die Auswahl im Eisenwarenbedarf ist ziemlich übersichtlich. Die meisten Scharniere sind zu leicht, die schweren zu groß oder unpassend in der Form. Ungebohrte Ausführungen gibt es auch kaum. Daher habe ich beschlossen, selbst welche zu fertigen. Dazu habe ich mich meiner Zeit im Werkzeugbau besonnen und ein Gesenk für die Hydraulikpresse angefertigt.

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Damit ließen sich mit etwas Übung aus den gelaserten Rohlingen brauchbare Scharniere anfertigen.

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Die Blechstärke beträgt 3 mm, somit war schon ein gewisser Pressdruck notwendig.
Während die unteren Scharnierhälften wie beim alten Kasten angeschraubt wurden, kam bei den oberen Hälften an der Klappe das Nietverfahren zum Einsatz.

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Da beiderseitig Senkköpfe verwendet wurden, wurde von Hand genietet.

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Nach dem Drehen der Stifte konnte der Zusammenbau erfolgen.

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Der Handgriff stammt von einem alten Holzfenster, ebenso der Vorreiber. Da solche Beschläge kaum mehr hergestellt werden habe ich mir einen kleinen Vorrat aufgebaut. Der Keil unter dem Vorreiber ist ebenfalls angenietet. Die unterschiedliche Ausführung der Scharniere habe ich aufgrund der am alten Kasten vorhandenen Unterteile und deren unsymmetrischer Anordnung rekonstruiert. Offensichtlich hatte man wie bei der ganzen Kiste auch bei den Scharnieren Resteverwertung betrieben.

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Damit war der eigentliche Bau des Kasten abgeschlossen. Er wird später zur Unterbringung der Batterie für die elektrischen Aufstecklampen der Lok dienen, die für den planmäßigen Einsatz auf der WEM notwendig sind und für die es eine historisch belegte Vorlage in Form der Werklok 15 des Braunkohlenwerk "Frieden" gibt.

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Nun konnte grundiert werden. Ein Anschliff am alten Kasten zeigte, dass dieser mit Bleimennige grundiert und mit mehreren Schichten schwarzen Lackes überzogen war.

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Somit wird dieser auch wieder schwarz gestrichen, obwohl unter der Rahmenoberkante untergebracht.

Gruß Sven
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Do 07 Sep 2017, 16:56
Hallo Sven,
wieder eine saubere Arbeit!
Gruß Christian
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Do 07 Sep 2017, 21:29
Hallo Sven,
gute und stabile Scharniere für den Industriebedarf gibt es bei der Firma Kaltenbach. Dort kann man auch online bestellen.

Gruß
Dirk
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So 10 Sep 2017, 12:16
Mahlzeit Dirk,

danke für den Hinweis, da sind schon interessante Sachen dabei. Für zukünftige Projekte werde ich sicherlich drauf zurückkommen.

@ Christian: Danke nochmal für deine Unterstützung!

Gruß Sven


Zuletzt von Maschinist am So 10 Sep 2017, 13:03 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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So 10 Sep 2017, 12:34
Super Arbeit!!!!!
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Mo 11 Sep 2017, 20:21
Mahlzeit!

Nun geht es wieder weiter mit den Pufferteilen. Als vorerst letzte große Aufgabe stand der Bau der Pufferplatten mit den angenieteten Winkeln an.
Während die Pufferplatten selbst nur zugeschnitten und gerollt werden mussten, haben die Winkel monatelange Recherche und viel Schriftverkehr mit möglichen
Lieferanten in Anspruch genommen.


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Nach dem der gerollte Bogen von 6 m gestreckter Länge in die einzelnen Segmente geschnitten war, konnten diese weiter bearbeitet werden. Der Hauptanteil dabei wurde auf der Fräsmaschine erledigt. Viel anders mag das beim Bau der Lok vor knapp 80 Jahren auch nicht ausgesehen haben, wenn man von wenigen Details absieht Wink

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Der lange Schenkel des L65x100x11 wird zunächst begradigt, hierzu wurde mit einem 12er Schruppfräser die komplette Dicke in Angriff genommen. Damit hat die Maschine schon ganz gut zu tun.

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Das obere Profil erhält zudem eine Aussparung für den Zughakenbereich. Da der seitliche Verfahrweg der Fräsmaschine "nur" 650 mm beträgt, muss für Bearbeitung der äußeren Bereiche des Bogens umgespannt werden.

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Die Bolzenlöcher für die Befestigung der Pufferplatten an den Pufferstangen werden ausgespindelt.

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Probemontage der Winkel an den Pufferstangen.

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Nun konnte auch die Pufferplatte angesetzt und geheftet werden. Im oberen Winkel wurde hiernach eine weitere Aussparung angerissen, die dann passend ausgefräst werden muss.

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So langsam erkennt man, was es werden soll. Die komplette Baugruppe wiegt rund 200 kg. Nun muss gebohrt und genietet werden, dazu demnächst mehr.


Gruß Sven
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