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Was lange währt... Aufarbeitung Gmeinder FNr. 3219

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Mo 16 Jul 2012, 22:57
PeterP schrieb: - und der CNC-Dreher braucht eine fertigungsgerecht bemaßte Zeichnung mit Konus, Passungen, Toleranzen ... Wer macht die?

Und wer macht die Zeichnung, wenn im Anschluss an das Metallspritzen die Welle mechanisch nachbearbeitet wird ? Und fallen da keine Maschinenrüstzeiten zum Fertigdrehen oder auf Maß schleifen der Welle nach dem Aufspritzen sowie gegebenenfalls dem nacharbeiten der Paßfedernuten und dem Gewindeende an ?

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Was lange währt... Aufarbeitung Gmeinder FNr. 3219 - Seite 10 Empty Re: Was lange währt... Aufarbeitung Gmeinder FNr. 3219

Mo 16 Jul 2012, 23:19
Das Aufspritzen scheint mir ja die High-End-Lösung zu sein. Vorsichtiges Aufschweissen der abgezehrten Bereiche und anschließend abdrehen wären für mich aber nahezu kostenfrei zu realisieren.
Sollte doch für die Anforderungen dieses Bauteils genügen?

Gruß Jens
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Was lange währt... Aufarbeitung Gmeinder FNr. 3219 - Seite 10 Empty Re: Was lange währt... Aufarbeitung Gmeinder FNr. 3219

Di 17 Jul 2012, 08:58
Hallo Jens,

Zitat: > Vorsichtiges Aufschweissen der abgezehrten Bereiche und anschließend abdrehen wären für mich aber nahezu kostenfrei zu realisieren. Sollte doch für die Anforderungen dieses Bauteils genügen? <

Dann versuch es doch erst mal so. Allerdings würde ich VOR dieser Bearbeitung doch eine genaue Zeichnung der Welle machen und auch das Maß des Konus möglichst genau ermitteln - für den Fall, dass du dann doch eine neue Welle brauchst.

Auf dem Foto der beschädigten Welle kann ich nicht erkennen, ob beidseitig an den Stirnseiten Zentrierbohrungen in der Welle sind? Die wirst du brauchen, um die Welle zu überdrehen - egal, in welchem Verfahren sie aufgearbeitet wird.

Zur Frage der Zeichnung für den Flammspritzbetrieb: Beim Flammspritzen und anschließender Bearbeitung der Oberfläche auf das Endmaß der Welle genügt die Angabe des genauen Durchmessers und der Toleranz für die Passungen. Die Passungen (Gehäusebohrung, Fügeteil auf der Welle) müssen festgelegt werden. Da braucht man keine vollständige fertigungsgerechte Zeichnung. Ich gehe aber davon aus, dass auch beim Flammspritzen vorher Material abgedreht werden muss, schon alleine, um den Rost zu entfernen und eine gleichmäßige Schichtstärke zu erzielen. Das musst du unbedingt mit der Firma besprechen, welche Schritte notwendig sind. Auch die Nacharbeit des Passfedersitzes nach dem Beschichten ist nicht ohne!

Nochmal zum Mitschreiben: WEDER die Methode des Aufschweißens und Überdrehens (egal ob bei einem Fachbetrieb oder in Eigenregie), NOCH das Flammspritzen + Nacharbeit sind einfache Verfahren und "schnell gemacht", auch gibt es keine Garantie, ob es klappt und die Passfeder danach noch passgenau ist.

Wenn es meine Lok wäre: Welle vermessen, in die Schrottkiste, neue Welle fertigen, evtl. Dimensionen an aufzureibende Gehäusebohrung und Innendurchmesser des Fügeteiles anpassen, einbauen - fertig und lebenslang perfekt. Alles andere ist für mich verschwendetes Geld.

Entscheiden musst du!


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Di 17 Jul 2012, 09:58
PeterP schrieb:

Wenn es meine Lok wäre: Welle vermessen, in die Schrottkiste, neue Welle fertigen, evtl. Dimensionen an aufzureibende Gehäusebohrung und Innendurchmesser des Fügeteiles anpassen, einbauen - fertig und lebenslang perfekt. Alles andere ist für mich verschwendetes Geld.


Hallo Peter,

an deiner Stelle würde ich das zweifellos auch so machen. Aber ich verfüge nunmal nicht über so eine Werkstatt und bin auch nicht Werkzeugmacher von Beruf. Werde die nächsten Tage mal schauen was sich machen lässt.

Gruß Jens
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Was lange währt... Aufarbeitung Gmeinder FNr. 3219 - Seite 10 Empty Re: Was lange währt... Aufarbeitung Gmeinder FNr. 3219

Di 17 Jul 2012, 10:14
Mahlzeit!

Warum sollte man die Paßfeder und das Gewinde bearbeiten wollen, wenn dort augenscheinlich keine Schäden zu erkennen sind?

Aufgespritzt wird nur der beschädigte Teil. Für das anschließende Schleifen reicht, wie Peter das richtig beschrieben hat, die Angabe des Durchmessers und der Toleranz. Das Flammspritz-Verfahren ist übrigens ein alter Hut und wird schon einige Jahrzehnte angewandt. Für die Welle würde man vielleicht 100-130€ berappen müssen, eine neue bekommt man dafür sicherlich nicht. Aufschweißen geht eben nur, wenn man das Material halbwegs genau bestimmen kann. Sollte die Welle beispielsweise einem C45 entsprechen, muss vorgewärmt und ganz langsam abgekühlt werden, um Spannungsrisse zu vermeiden. Das Schweißgut ist dann ziemlich hart und läßt sich nur schwer mechanisch bearbeiten. Zusätzlich die Probleme mit dem Wärmeeintrag und möglichem Verzug.

Gruß Sven
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Di 17 Jul 2012, 10:55
Hallo Sven,

ich kann auf dem Bild nicht sicher erkennen, ob der konische Bereich und der Übergang zur Passfeder in Ordnung sind oder auch neu beschichtet werden müssen. Um einen Absatz zu vermeiden, müsste ja der gesamte zylindrische Teil beschichtet werden und bis an den Konus geschliffen werden. Dabei könnte auch die Passfedernut beeinträchtigt werden, dann wäre hier Nacharbeit notwendig. Deshalb hatte ich Jens dringend empfohlen, die Reparatur und die notwendigen Vorarbeiten (Abdrehen der Welle, um Rost und unterschiedlichen Durchmesser vor der Beschichtung zu beseitigen) mit einem Fachbetrieb abzusprechen, damit es hinterher keine Überraschungen gibt.
PeterP
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Di 17 Jul 2012, 11:11
Hallo,

noch ein Nachtrag zum Thema Schweißen von härtbarem Stahl wie C45: Sven hat absolut Recht und seine Anmerkungen zur Härte des aufgeschweißten Materials sollten wirklich ernst genommen werden!!!

Ich habe im eigenen Betrieb auch schon Bauteile aus C45 o.Ä. Material geschweißt (MIG / MAG mit Corgon 18 als Schutzgas (18% Argon, Rest CO2) und Standard-Fülldraht für Baustähle) und anschließend versucht zu Überdrehen. Das geht nicht wirklich gut, erst Recht nicht, wenn die Drehmaschine bereits minimalen Verschleiß in den Führungen und Spindeln des Oberschlittens hat! Dann weicht der Drehmeißel den fast glashart gewordenen aufgeschweißten Stellen regelrecht aus. Eine präzise zylindrische Form der Welle kann dann nur noch durch Schleifen erzielt werden. Ähnlich verhält es sich beim Bearbeiten solcher Schweißnähte mit der Flex und der Fächerscheibe, die Naht bleibt lange stehen, die Fächerscheibe verformt sich und trägt im schlimmsten Fall mehr Material NEBEN der Schweißnaht ab, als an der Naht selber.

Die Idee, die Welle zum Überdrehen evtl. nur einseitig in einem 3-Backenfutter (evtl. sogar auf dem Gewindestumpf) zu spannen, wenn der zylindrische Teil vollständig überarbeitet werden soll, könnt ihr sofort verwerfen. Die Welle muss nach dem Aufschweißen zwischen zwei Spitzen gespannt werden, sonst gibt das garantiert kein brauchbares Ergebnis. Wenn dafür nicht zwei präzise (!) Zentrierungen vorhanden sind, läuft die Welle unrund, das Ergebnis ist dann Schrott!



Leute, ihr müsst uns die Erfahrungen mit solchen Bearbeitungen nicht glauben, macht die Fehler selber und lernt daraus. Bitte berichte von den Ergebnissen dieses Experiments!



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Di 17 Jul 2012, 12:06
Hallo Peter,

Gerade weil ich nicht viel Erfahrung in diesen Dingen habe hab ich danach gefragt und auch nie behauptet das es funktioniert.
Meine Frage ist nun 100% beantwortet und somit wird diese Lösung verworfen.

Gruß Jens

PeterP
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Di 17 Jul 2012, 14:37
Jens,

schick dir eine PN, vielleicht können wir da was machen mit einer neuen Welle.
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Di 17 Jul 2012, 19:28
Hallo Jens,

hier ist ein Foto der Schaltwelle aus unserem Gmeinder-Getriebe.

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Ich muss, nachdem ich das alles hier gelesen habe, zu meiner Schande gestehen, dass ich die Schaltwelle lediglich mit 120er Schmiergelleinen geglättet und wieder eingebaut habe. Ein (undefiniertes) Spiel hat die Welle im Getriebegehäuse sowieso. Vom (gewollten) Spiel der Schaltgabel mal ganz zu schweigen. Sicherlich kann man alles 150%ig machen  - brauch man aber nicht. Dein Vorschlag, partielles Aufschweißen und abdrehen wäre für mich die Praktiker-Lösung.

Viele Grüße,
Reinhard


Zuletzt von uhlenhooker am Mo 06 Jan 2014, 18:21 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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