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Neubau von Feldbahndampfloks

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Neubau von Feldbahndampfloks - Seite 2 Empty Re: Neubau von Feldbahndampfloks

Do 15 Jan 2009, 13:45
Also erstens möcht ich mal den holländischen Kollegen gratulieren zu dieser neuen Dampflok. Betrachtet man die technischen wie administrativen Probleme und die Art und Weise wie diese gelöst wurden, wird da in einer Liga gespielt die nicht mal von vielen sogennanten Profis auf dem Schienensektor erreicht wird. Und das man dies mit Spendengeldern machen konnte ist eine weitere Auszeichnung von dem dortigen Engagement und auch der Ueberzeugungskraft auf "normale" Bürger, den mit dem Spendengeld von Bahnfreaks könnte man höchstens ein paar Bremsklötze beschaffen.
So in jeder Beziehung - Gratulation und Anerkennung.
Nun zum Neubau generell find ich die Empörung über das ausgegebene Geld völlig daneben, solange ohne mit der Schulter zu zucken zig Millionen für sinnloses Zeug wie "Sportwagen" oder irgendwo privat rumhängende "Kunst" ausgegeben wird. Im Gegensatz zum ersten macht man ja mit der Dampflok einer breiten Oeffentlichkeit (und auch Kindern) eine grosse Freude.
Und vielleicht hätten die Kollegen da ja noch so gerne was Originales aufgearbeitet nur ist es ja besonders in unseren Kreisen Mode geworden einfach mal alles zu horten, selbst wenn man selbst nie und nimmer die Möglichkeit hat das Materiel vernünftig zu unterhalten oder einzusetzten. So habe ich in der Tat grösste Mühe mit Museen welche mehr Lok als Wagen oder auch nur Loks in Mehrfachausführung besitzen. Uebrigens weiss ich von was ich da rede hatte mein Lorenneubau genau den Hintergrund.
Ein Dampflokneubau macht man sicher nicht ohne Not, sondern ist sicher der letzte denkbare Ausweg - und das es soweit gekommen ist, können sich hier ein paar gerade selbst an der Nase nehmen. Denkt einfach immer daran ist eh alles nur geliehen.
Trotzdem natürlich mit den besten Grüssen
Heinz
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Carsten Lücke
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Neubau von Feldbahndampfloks - Seite 2 Empty Re: Neubau von Feldbahndampfloks

Do 15 Jan 2009, 14:45
Hallo Heinz,

Du sprichst da eine Sache an, über die mir auch schon aufgefallen ist.

Einige Sammler und sog. "Feldbahnmuseen" raffen alles zusammen, was sie grade habhaft werden können.
Die zusammengetragene Menge ist aber weder instand zu halten
geschweige denn zu restaurieren.
Das Feldbahngelände gleicht mehr einem Schrottplatz.

Dann gammelt der Kram -eventuell unter freiem Himmel- dem entgültigen Verfall entgegen.


Gruß

Carsten
Jürgen Wening
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Neubau von Feldbahndampfloks - Seite 2 Empty Re: Neubau von Feldbahndampfloks

Do 15 Jan 2009, 15:23
Hallo Carsten,

ich finde diese Sammelfritzen auch unmöglich! Grapschen sich alte Loks, erhalten Sie und verhindern dadurch, daß wertvoller Rohstoff erneut dem wichtigen Rohstoffkreislauf zurückgeführt wird - ein Skandal! Wieviel wertvoller Stahl wäre bereits wieder in andere Produkte (Autos?) sinnvoll umgewandelt, wenn diese asozialen Sammler dies nicht böswillig verhindern würden. In diesem Sinne: Bitte, liebe Sammler, beim der nächsten Schrottpreisspitze wißt Ihr, was zu tun ist.

doof

Viele Grüße

Jürgen Wening
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Carsten Lücke
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Neubau von Feldbahndampfloks - Seite 2 Empty Re: Neubau von Feldbahndampfloks

Do 15 Jan 2009, 15:47
Jürgen,

ich glaube, Du hast mich mißverstanden.

Es geht mir nicht darum, das diese alten Loks verschrottet werden sollen.

Es ist doch nur bedauerlich, das manche mit Ihrer Raffgiermentalität alles an sich reißen, leider nicht erkennend, das sie diese Menge niemals aufarbeiten können.

Aber wehe ein anderer Feldbahnfreund fragt an, ob er ein Exponat erwerben könnte.-Pustekuchen-

In einen "Feldbahnmuseum" -Namen nenne ich hier nicht-, stehen seit Jahren Loks unter freien Himmel.

Eine Anfrage meinerseits, ob man ein Exemplar zwecks Restaurierung erwerben könnte, wurde mit Phrasen wie, das jede Lok eine eigene Geschichte hat, eine komplette Reihe einer Marke
aufgebaut werden soll usw blabla. abschlägig beschieden.

Das ist, wie gesagt, schon einige Jahre her und mitlerweile sind die Maschinen so zerfallen, daß sie auch stehen bleiben können.

Klar, jeder kann mit seinem Besitz machen was er will.
Aber wenn so der "Erhalt von Kulturgut aussieht", dann bin ich vielleicht auch derjenige, der etwas falsch verstanden hat.


Gruß

Carsten
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Markus Brunner
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Do 15 Jan 2009, 15:54
Es scheint, angesichts einiger aggressiver Statements - für ein paar Leute im Forum wieder mal Vollmondperiode oder so zu sein - Überhitzung kann's ja bei den Temperaturen derzeit eigentlich nicht sein... ;-)

Zu den "Schrottplätzen" und zum "gammelnden Kram": da bin ich ja echt selber davon betroffen "ohjee";-)) Aber vielleicht dazu soviel: seit fast 23 Jahren habe ich als Vereinsvorsitzender, aber auch privat eben solchen "gammelnden Schrott" aus der Schweiz gerettet - zu einer Zeit, wo das bei uns noch fast niemand tat. Diese Uebung hat mich etliche 10'000 Euro Privatvermögen für Kauf, Transport, mehrere Umzüge und Landmieten gekostet, eine zeitlang zahlte ich jährlich privat allein etwa 8'000 Euro an Mietkosten für teure Industriegeländemieten. Vom Zeitaufwand will ich mal gar nicht reden. Vom "gammelnden Kram" wären garantiert über 90% im Hochofen gelandet, also heute nicht mehr da, was ja auch nicht gut wäre, da man ja gemäss dem einen Kritiker auch nichts Neues bauen soll. Von meinem Material habe ich inzwischen einiges (!) weiter gegeben (und es folgt noch mehr), meist "halt nur" als Leihgabe, weil das nach bösen negativen eigenen Erfahrungen die einzige Methode ist, dass man Gewähr hat, dass das Material nicht plötzlich irgendwohin weiter gegeben oder völlig abgeändert/verbastelt wird. Tja, Schaden macht klug! Ich bin jetzt etwas hart: ich habe in Jugendjahren viel eigenes Geld in Feldbahnen investiert - und habe dafür auf anderes wie schöne Urlaube oder einen schicken PKW verzichtet etc . Das hätten auch andere Leute tun können, die mein Alter (40) haben ...

Nun möchte ich den Kritiker von "gammelnden Schrottplätzen" fragen: wieviel Privatvermögen und Zeit hat er schon investiert, um Feldbahnmaterial einfach vorerst mal vor dem Schneidbrenner zu bewahren?????? Und würde er dann, nachdem er über Jahre zigtausend Euros dafür hingelegt hat, dann einfach alles "mal so" weiter geben?????

Wegen Dampflokneubau: ich finde das toll, wenn das Leute machen, und habe selber Freude daran:-) Die teils hier geübte Kritik ist meines Erachtens völlig daneben - es darf immer noch jeder selber mit seinem Geld machen, was er will!! Wenn ich mir anschaue, für welchen sogenannten "Förderprogramme" derzeit in Europa Milliarden verbraten werden, dann ist das Neubauen von Dampfloks mit Privatgeld (!) wohl vergleichweise EXTREM sinnvoll!

Daneben stimmt es wirklich nicht, dass Feldbahnen ausschliesslich Hobbybahnen sind! Ich rate mal zu einem Besuch in Wales, wo es feldbahnspurige Bahnen gibt, die pro Jahr mehrere 100'000 zahlende Fahrgäste befördern. Diese Bahnen sind dort Tourismusmotoren erster Güte! Und selbst wenn Feldbahnen "nur" Hobby sind: was ist der Unterschied, ob jetzt einer 100-200'000 Euro für eine kleine Neubau Bn2t ausgibt oder für einen Nobelschlitten aus München oder Stuttgart???


So, und jetzt höre ich grad wieder auf mit Rumgemotze, bin wieder ganz lieb, und vertrage mich wieder mit allen:-)) Schliesslich sind ja Feldbahnen mein Hobby, und Hobbies sollten ja eigentlich Freude und Entspannung bereiten:-))

Wer übrigens mal sehen will, wie ein Neubaufahrzeug als 100%-Kopie einer vor fast 100 Jahren verschrotteten Fahrzeugserie entsteht, und zwar zu etwa 99.95% original (soweit überhaupt alte Detailpläne vorliegen): evtl. könnte ich da in CH-Bern eine Besichtigung der "Baustelle" des Neubau-Meterspur-Drucklufttriebwagens organisieren. Versprechen kann ich's nicht, aber ich kenne den Projektleiter und kann mal gaaanz lieb und nett fragen, wenn jemand Interesse hat :-)
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Carsten Lücke
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Do 15 Jan 2009, 18:05
Hallo,

ich denke, ich habe mehr genug Zeit und Geld in den letzten 25 Jahren in das Hobby Oldtimerei (Feldbahn, Altttraktoren usw.) hineingesteckt.

Mein Zeil war und ist, eine gute und vollständige Restauration der betreffenden Maschine zu erreichen.

Daher haben wir (mein Bruder und ich) auch sehr viel Geld in eine ordenliche Werkstatt gesteckt in der wir jetzt sehr viel selbst machen können.

Es geht nicht darum, alles "mal so" herzugeben.
Aber es bricht auch niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn er mal ein Exponat an einen anderen Feldbahnfreund weitervermittelt.

Das Fahrzeug ist so ja auch vor dem Schweißbrenner gerettet und könnte vielleicht bald wieder im Einsatz sein, anstatt als Mumie in einer Megasammlung unterzugehen oder gar den Verfall, aus dem es ja angeblich gerettet worden ist, dort fortzusetzen.

Gruß Carsten
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Do 15 Jan 2009, 19:10
Hallo Feldbahner,

in der Hoffnung hier mit einer eigenen Meinung nicht in die Mühlräder zu geraten noch mein Kommentar: Irgendwie habt ihr ja alle ein bisschen Recht!

Ohne Frage ist es schon so das in den letzten Jahrzehnten Feldbahnen durch "Sammelpioniere" vor dem Hochofen gerettet worden sind. Damals haben viele der heutigen Feldbahnfreunde entweder noch nichts damit zu tun gehabt oder einfach nicht die Möglichkeit ihr Hobby zu entwickeln. Ohne diese "Ursammler" wäre der Bestand an heute noch erhaltenen Fahrzeugen ohne Frage sehr viel geringer - dafür kann man nur dankbar sein.

Allerdings "grapscht" sich wiederum so mancher Fahrzeuge die er schon -zigmal hat und schon aus Zeitgründen (und ohne Geld gehts leider auch nicht) nie erhalten oder restaurieren kann wissentlich anderen (Klein-)Sammlern vor der Nase weg obwohl auch von denen lange und ehrliche Anstrengungen zur Übernahme unternommen wurden. Das wiederum wird dann oft mit der "einmaligen Schraube" oder der "regionalen Erhaltung" beschrieben und gibt dem "grapschen" so nur einen klangvolleren Namen. Eine Leihgabe solcher Fahrzeuge in andere Hände (die ja durchaus auch qualifiziert sein können und sich vertraglich in einen für alle vorteilhaften Rahmen pressen ließen) kommt auch selten vor.

Wir haben einen Teil unserer Fahrzeuge durch (selbstlose) Weitervermittlung von Feldbahnfreunden übernehmen können. Sie hatten bereits selber eine Anzahl dieser Fahrzeuge oder keine Möglichkeit zur Erhaltung und wollten sie lieber in guter Obhut als rostend hinter dem dem eigenen Schuppen wissen.

Also wie Ihr seht kann man es nie allen Recht machen, der frühe Vogel fängt wie auch im richtigen Leben den fettesten Wurm.

So - und nun alle mal kurz durchatmen und wieder vertragen.

Suspect

PS: Ein Dampflokneubau? Warum nicht? Es geht soviel Geld für Unfug den Bach runter - da ist ne Dampflok doch eine gute Investition! Wohl dem der sich es leisten kann...
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Neubau von Feldbahndampfloks - Seite 2 Empty Ihr habt ja alle Recht.

Do 15 Jan 2009, 19:32
Ihr habt ja alle Recht.

Es stellt sich mir aber die Frage: Wer sucht denn z.B. Feldbahnloren und findet keine? Wir haben in den letzten gut 17 Jahren unter den befreundeten Feldbahnsammlern immer wieder getauscht oder weiter vermittelt. Die auf unserer Internetseite angebotenen Loren haben bisher keinen wirklich interessierten Abnehmer gefunden. So gesehen ist das ganze Thema wohl ein wenig gegenstandslos diskutiert worden.

Ekkehard
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Do 15 Jan 2009, 19:42
Soo und nun gebe ich auch meinen senf dazu:

Ich halte von sowas mehr, als wenn man sich irgenteinen Luxusschlitten oder ähnliches beschafft. Mal ehrlich: Es wir so viel geld in irgentwelche Sachen wie "Unterstützung der Firmen der Weltwirtschaftskriese" oder "Konjunkturprogramme" oder sämtliche andere sachen gesteckt. Dabei ist es sowohl für Verein, Personal, und für die Privatperson sinnvoll eine Dampflok im verein zu besitzen. Hier die Auflistung wer was von hat:

Verein: mehr Zahlende Gäste, höhere beliebtheit

Personal: Wissen was man in der dampflok beachten muss (Wasserstand, gleichbleibender Dampfdruck Very Happy )

Privatperson: viel Staunen, infos wenn man z.b. für eine Physikarbeit lerne muss Very Happy (So wie ich auf heute)

Also: Ich finde es sinnvoll.
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Do 15 Jan 2009, 19:59
Interessantes Thema! Wie Seppel und Ekkehard schon schrieben, hat jeder ein bißchen recht. Wenn ein Verein sich meinetwegen 5 Loks eines Typs zulegt, um eine gewisse Betriebsreserve zu haben, oder um verschiedene Erhaltungszustände zu demonstrieren, finde ich das ja noch ok. Aber wie hier bereits angesprochen, gibt es auch solche Vereine, die Loktypen in der Zahl jenseits des guten Dutzends besitzen. Die hohe Anzahl dieser Loks resultiert bestimmt daraus, das man sie eben als rennomierter und zu damaliger Zeit auch als einzigster Verein im weiten Umkreis, äußerst günstig und manchmal bestimmt auch kostenlos erhalten hat. Trotzdem verstehe ich nicht, wieso mann dann zig Jahre auf einem solchen Berg Loks sitzen kann, wenn eine Aufarbeitung aller, weder finanzierbar und auch für den eigenen Bedarf nötig ist. Wenn man sich von einigen dieser Loks trennt, wird Geld für andere Projekte frei und anderen Vereinen könnte geholfen werden.

Gruß Torsten
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