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Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

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Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 20 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Mo 29 Apr 2019, 20:40
Mahlzeit!

Heute mal ein Blick ins Archiv: Vor 11 Jahren, am 22.03.2009 wurden die ersten Arbeiten zur Vorbereitung des Projektes ausgeführt. Bis dahin war der Kessel noch ungeöffnet und nicht gereinigt. Der Anblick nach dem Öffnen der Reinigungsschrauben und Waschluken war eine große Überraschung...

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Bereit zur Befahrung des Kessels. Nach dem Öffnen der ersten Waschluke hält Matthias K. Taschenlampe und Spiegel bereit, um das Innere zu untersuchen.
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Der Führerstand war noch in dem Zustand, wie er 10 Jahre zuvor mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln hergerichtet werden konnte.
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Zahlreiche Details waren damals noch nicht wieder vorhanden. So fehlte das Drahtglas mit Schutzkorb am Wasserstand und die dünnwandigen Kupferleitungen aus dem Sanitätbedarf waren mit Silikon in die Überwurfmuttern geklebt.

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Ein Blick in die Kupferfeuerbüchse. JUNG schweißte bereits Mitte der 30er Jahre die Feuerbüchsen autogen aus Mantel, Rohrwand und Türwand zusammen, während andere Hersteller noch bis in die Nachkriegszeit die Einzelteile vernieteten.

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Die Rauchkammerrohrwand mit den 77 Heizrohren der Größe 38x2,5 mm, von denen 4 als Ankerrohre mit 4 mm Wandstärke ausgebildet sind. Die Ausströmrohre mit dem hochliegenden Blasrohrkopf ermöglichen eine gute Zugänglichkeit zum Reinigen.

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Für die Reinigung des Kessels wurde die Lok mit der Ns 2 vom Museum zum Lokschuppen im Bahnhof Teichstrasse gebracht.

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Nach dem Öffnen der Reinigungsschrauben am Stehkessel kamen nicht nur Kesselsteinplatten zum Vorschein...

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Der komplette Langkesselboden war mit Haselnussschalen gefüllt und diente offenbar während der Abstellzeit 1978-1998 bei der Parkeisenbahn Gera als Vorratslager für Eichhörnchen.

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Es dauerte einige Stunden, bis der Kessel ausgespült war, immer wieder verstopften die Nussschalen die Reinigungslöcher.

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Am späten Nachmittag setzte heftiger Regen ein. Die 99 3317, die an diesem Tag die Personenzüge bespannte, half dann bei der Reinigung mit Warmwasser.

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Über den Spritzschlauch wurde das vom Injektor erwärmte Wasser zur Hilax befördert und zum Ausspülen genutzt.

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Die Nussschalen schienen kein Ende zu nehmen, der Geruch erinnerte an die Weihnachtszeit.

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Neben der JUNG-Lok mit der höheren Kessellage sieht die Brigadelok schon etwas niedlich aus.
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Nach 4 Stunden Reinigung war der Kessel halbwegs sauber. An dem Tag kamen etwa 2 Schubkarren voll heraus. Doch auch bei späteren Reinigungsarbeiten kamen immer wieder Nussschalen zum Vorschein.

Soweit der Blick zurück, im nächsten Bericht geht es dann mit dem aktuellen Geschehen weiter.

Gruß Sven
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Fr 24 Mai 2019, 09:04
Mahlzeit!

Zum Saisonauftakt des Fahrbetriebs der Waldeisenbahn Muskau wurde auch ein wenig an der Lok gearbeitet und zahlreiche Fragen der Besucher im Waldbahnmuseum beantwortet. Das Frischdampfventil des Wasserhebers ist nach erfolgter Aufarbeitung wieder angebaut. Zudem wurde die Dichtfläche eines Speiseventilflansches am Kessel mit einem neuen Werkzeug bearbeitet. Zwei fleiße kleine Helfer widmeten sich voller Hingabe der Lokpflege.

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Bei bestem Frühlingswetter präsentiert sich die Maschine auf dem Gelände des Museumsbahnhofs Anlage Mitte.

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Für die Bearbeitung der Speiseventilflansche wurde ein Schleifstein mit 40 mm Radius angefertigt. Den Vorschlag dazu habe ich von einem australischen Dampfwalzenbesitzer bekommen, der das Projekt seit langem verfolgt.

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Das Abrichten des Schleifsteins wurde mittels Akkuschrauber am Schleifbock ausgeführt.

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Die Dichtfläche vor der Bearbeitung.

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Nach einer halben Stunde schleifen und polieren war ein deutlicher Unterschied zu erkennen. Geschliffen wurde nass mit Maschinenöl.

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Meine fleißigen Helfer Arthur und Valentina widmeten sich derweil der Lokpflege.

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Arthur beim Putzen des Stehkessels im Führerstand.

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Da ist noch etwas Schmutz! Dieser fand seinen Weg natürlich nicht nur auf die Putzlappen, sondern auch auf die Klamotten. Doch das Leuchten in den Augen, als sie daheim voller Stolz von ihrem Tagwerk erzählten, ist unbezahlbar!

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Als nächstes werden die Frischdampfrohre der Injektoren aufgearbeitet.

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Während die Rohre selbst noch in gutem Zustand waren, sind Dichtflächen teils stark verrostet und müssen aufgeschweißt werden.

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Extrem starke Korrosion an einem Flansch, hier muss reichlich aufgeschweißt werden.

Mehr dazu dann im nächsten Bericht.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die Spendenaktion für die Maschine aufmerksam machen:

Für die betriebsfähige Instandsetzung der Dampflok bitten wir weiterhin um Eure Unterstützung.
Jeder noch so kleine Betrag leistet einen Beitrag für die Wiederinbetriebnahme der seit 1976 abgestellten Maschine.
Viel wurde schon geschafft, die richtig großen Brocken wie Kessel und Fahrwerk kommen aber noch!

Spendenkonto:
IBAN: DE 40 8505 0100 0070 0179 64
BIC: WELADED1GRL
Verwendungszweck „Spende Hilax“

Gruß Sven
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Mo 27 Mai 2019, 19:46
Mahlzeit!

Nun geht es an die Aufarbeitung der ersten Rohrleitungen. Neben dem Entrosten war vorallem die Wiederherstellung der Dichtflächen an den Flanschen notwendig.

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Für die Arbeiten an den Rohren kam erstmals dieser uralte, ca. 100 Jahre alten Rohrschraubstock zum Einsatz, den ich vor 3 Jahren bei einer Haushaltsauflösung gefunden habe.

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Der Schraubstock ermöglicht das Einspannen in 2 Richtungen und somit eine gute Zugänglichkeit aller Rohrabschnitte.

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Beide Rohre sind fertig entrostet. Trotz ihres Alters von rund 80 Jahren sind sie in gutem Zustand.

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Die injektorseitigen Flansche sind stark abgezehrt und müssen umfangreich aufgeschweißt werden. Sie befinden sich im eingebauten Zustand unterhalb der seitlichen Türausschnitte und waren auch wären der jahrzehntelangen Abstellzeit im Freien der Witterung ausgesetzt Das Kaltgetränk dient natürlich nur dem Größenvergleich😉

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Fertig aufgeschweißter Flansch.

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Im Anschluss wird die Dichtfläche auf der Malick & Walkows Universalfläsmaschine vorgearbeitet.

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Die wiederhergestellte Dichtfläche auf der Injektorseite. Der Feinschliff erfolgte mittels Winkelschleifer und verschiedener Aufsätze.
Die Dichtfläche verfügt nunmehr über etwas Material zum späteren Nacharbeiten.

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Im Vergleich dazu noch einmal die Fläche vor der Aufarbeitung.

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Auch musste eine der Lötnähte ausgebessert werden, mit denen die Rohre in die Flansche hart eingelötet sind.

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Die Rohre sind nun bereit zum Grundieren.

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Die Flansche auf der Seite des Dampfentnahmestutzen besitzen gebördelte Rohrenden, die gleichzeitig die Dichtfläche bilden. Sie wurden nach bewährter Methode geschliffen.

Gruß Sven
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Di 28 Mai 2019, 19:44
Mahlzeit!

Die Arbeiten an den Rohrleitungen gehen weiter: Die Aufarbeitung der Frischdampfleitungen für die Injektoren ist abgeschlossen. Während der Öffnungszeiten des Waldbahnmuseums am Anfang Mai wurden die Leitungen angebaut und im Gegenzug die rechte Speiseleitung für die Aufarbeitung demontiert. Trotz des schlechten Wetters informierten sich zahlreiche Museumsbesucher über das Projekt Hilax, für die Weiterführung der Arbeiten benötigen wir auch weiterhin Spenden.

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Während die injektorseitigen Flansche mit Flachdichtungen abgedichtet sind, haben die Flansche am Dampfentnahmestutzen Linsendichtungen.
Die Linsen aus Weicheisen waren stark korrodiert, jedoch noch stark genug, um überdreht zu werden. Um sie spannen zu können wurde ein Drehdorn angefertigt, auf dem die Linse mit einer Übergangspassung und etwas Loctite geklebt wurden.

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Vor und nach dem Überdrehen.

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Nach dem Lackieren trocken die Rohrleitungen in der Werkstatt.

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Die Dichtflächen sind bereits mit Graphitfett konserviert, die Dichtungslinse ist fertig überarbeitet.

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Die eingebaute Frischdampfleitung auf der Lokführerseite.

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Bei den Arbeiten im Waldbahnmuseum half mir mein Sohn Arthur voller Enthusiasmus. Was kann es für einen Vater schöneres geben?

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Die Speiseleitung besteht aus zwei Teilen, die unter dem Kohlekasten über eine Flanschverbindung verbunden sind.

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Während der kürzere hintere Teil problemlos ausgebaut werden konnte, galt es für das mehrfach gebogenen vordere Leitungsstück unter anderem die Sandfallrohre zu demontieren. Hinter dem Kohlekasten ist nur wenig Platz vorhanden, seine Demontage wäre nur mit viel Aufwand möglich gewesen. Nachdem der Versuch die Leitung nach vorn herauszuziehen gescheitert war, konnte sie schließlich nach hintern unten rausgezogen werden.

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Der runde Flansch an hinteren Leitungsabschnitt benötigt einige Zuwendung, um wieder eine brauchbare Dichtfläche zu bekommen.

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Die ebenfalls teilweise demontierte Saugleitung zum Rahmenwasserkasten macht nur einen etwas besseren Eindruck und muss zu gegebener Zeit überarbeitet werden.

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Arthur kümmerte sich in der Zwischenzeit um die Reinigung der 77 Heizrohre.

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Am späten Nachmittag hörte es endlich auf zu regnen und die Lok konnte nochmal für ein paar Fotos an die frische Luft.

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Der kleine Lokschlosser posiert stolz vor der Maschine.

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Ich war einst im selben Alter als mich mein Vater an die ersten Instandhaltungsarbeiten an Dampflokomotiven heranführte.

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Der Arbeitsvorrat ist wieder aufgefüllt.

Mehr dazu im nächsten Bericht.

Gruß Sven
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Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 20 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 28 Mai 2019, 19:50
Früh übt sich, was ein Meister werden will...

Schön, das dein Sohn soviel Freude daran hat, dir zu helfen.
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Saenkil
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Mo 03 Jun 2019, 19:12
Vergangenen Samstag fand auf der Waldeisenbahn Muskau eine Sonderfahrt zum fünfzigjährigen Jubiläum der Stilllegung der MPSB statt. Aus diesem Anlass setzte der Verein auch die Hilax in Szene und heizte den Kessel ein wenig ein  Very Happy  Zum Anlass passend wurde auch das Lokschild der 99 3652 der MPSB angebracht. Vielen Dank für dieses kleine Highlight!

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Gruß
Kilian
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Di 04 Jun 2019, 10:35
Mahlzeit Kilian,

danke für die stimmungsvolle Aufnahme, es freut mich, dass die kleine Ergänzung so gut angekommen ist. Damit haben sich die Anstrengungen am Morgen gelohnt, als die fehlenden Leitungen noch schnell angebaut wurden. Von der echten 99 3652 gibt es leider nur eine bekannte Aufnahme.

Gruß Sven
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Di 04 Jun 2019, 12:56
Mahlzeit!

Anfang Mai wurde weiter an der Aufarbeitung der Rohrleitungen gearbeitet. Die Dichtflächen an den Flanschen waren aufzuarbeiten bzw. zu ersetzen.

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Der Arbeitsvorrat: Im Vordergrund der vordere Teil der rechte Speiseleitung, dahinter die beiden Schlabberleitungen und der hintere Teil der Speiseleitung.
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Beide Teile der Speiseleitungen sind vollständig aus starkwandigem Kupferrohr gefertigt und in gutem Zustand. Lediglich die Dichtflächen müssen überarbeitet werden. An der Verschraubung zum Speiseventil war nur ein Kupferring auf das Rohr gelötet. Dessen geringe Höhe erforderte bislang eine nicht handelsübliche, ca. 6 mm starke Dichtung.
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Um genormte Dichtungen verwenden zu können, entstand auf der Drehmaschine eine Dichtfläche aus Rotguss.
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Der Ring wurde im Anschluss auf die bisherige Fläche hart aufgelötet.
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Die neue Dichtfläche ist fertig.
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Der hintere Teil der Speiseleitung ist mit einem runden 3-Loch-Flansch an den Injektor angeschlossen. Die Dichtfläche ist durch Korrosion stark beschädigt.

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Beim Reinigen der Speiseleitung fand sich auf der Rückseite Reste der originalen, dunkelgrünen Lackierung.
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Der Flansch wurde deshalb aufgeschweißt und im Bereich des eingelöteten Kupferrohrs aufgelötet.
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Die Fläche wurde im Anschluss von Hand mit dem Schleifteller auf dem Winkelschleifer überschliffen, da ich keine Möglichkeit habe den Flansch maschinell zu bearbeiten. Die Fläche ist nicht perfekt, doch ausreichend, um die Flanschverbindung zuverlässig abzudichten.
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Der Ovalflansch auf der anderen Seite wurde nach bewährter Methode aufgeschweißt.
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Die Fläche wurde überfräst, die Kontur mit dem Winkelschleifer bearbeitet.
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Der Flansch ist fertig bearbeitet.
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Die rechte Schlabberleitung wurde bereits vor knapp 10 Jahren um 30 mm gekürzt, da das untere Ende durchgerostet war. Nun wurden weitere 20 mm abgetrennt, um ausreichend gesundes Material für das Schweißen zu haben.
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Der Überwurf am oberen Ende bestand nur aus einer angeschweißten Unterlegscheibe, die Dichtfläche war ziemlich verrostet. Das Rohr mit nur 27 mm Außendurchmesser hatte in der Überwurfmutter mit 34,5 mm Zentierdurchmesser noch mehr Spiel, als im 32 mm Zentierabsatzes des Schlabberventilgehäuses.
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Als Ersatz wurde ein zur Überwurfmutter passender Fitting gedreht und angeschweißt.
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Der hintere Teil der Speiseleitung ist nun bereit zum Lackieren.
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Am späten Abend, kurz nach 23.00 war es dann Zeit für das Feierabendbier.

Gleich geht es weiter mit dem nächsten Bericht.

Gruß Sven
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Di 04 Jun 2019, 19:01
Maschinist schrieb:
...
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Beim Reinigen der Speiseleitung fand sich auf der Rückseite Reste der originalen, dunkelgrünen Lackierung.
...
Gruß Sven

Hallo Sven,
bekommt die Lok diese dunkelgrüne Lackierung oder welcher Lackierungszustand ist vorgesehen bei der entgültigen Neubelebung der Lok?

Danke auch hier für Deine tollen Baubeschreibungen. Es ist immer wieder toll, ihn zu lesen. Weiterhin viel Erfolg bei der Restauration!

Gruß,
Irvin
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Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 20 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 04 Jun 2019, 22:32
Mahlzeit Irvin,

vorgesehen ist die Lok im letzten Einsatzzustand zu lackieren:

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Bis zur Einstellung des Dampfbetriebs bei der Carl Halbach KG 1976 trug sie die originale dunkelgrüne Lackierung mit Zierlinien an Führerhaus und Kohlekästen. Der Kessel war hingegen schon komplett schwarz lackiert.

Gruß Sven
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