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Was ist das für eine Dampfmaschine? Empty Was ist das für eine Dampfmaschine?

Do 14 Jul 2022, 09:12
Hallo liebe Freunde!
Ich habe nur mal eine kurze Frage an die Experten. Ich habe hier tief in den Dschungelwäldern Afrikas diese Dampfmaschine gefunden, leider ist dort weder Hersteller, noch Baujahr vermerkt. Vielleicht kann jemand von Euch helfen. Mehr Infos, über den Kontext des Bildes verarbeite ich in einem größeren Beitrag, wenn ich wieder in Europa bin.
Liebe Grüße, G. Holst.

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Was ist das für eine Dampfmaschine? Empty Re: Was ist das für eine Dampfmaschine?

Do 14 Jul 2022, 11:12
Hallo Zombie,

dies ist ein Lokomobil vermutlich dt. Herkunft aus ca. 1910-1930 und könnte zB. von Lanz oder Wolf stammen. Typischer Dampferzeuger in vielen Fabriken teils bis in die 1980er. Wo bist Du genau?

Gruß Rüdiger

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Was ist das für eine Dampfmaschine? Empty Re: Was ist das für eine Dampfmaschine?

Fr 15 Jul 2022, 05:26
Hallo!
Ist ein altes Sägewerk, mitten in den Usambarabergen in Deutsch Ostafrika, bzw. Tansania. Ich hab hier leider ganz schlechtes und vor allem sehr brüchiges Netz, ich behalte mir deshalb lieber weitere Bilder für einen späteren Zeitpunkt vor. In der Sägemühle ist vor allem englische Technik verbaut gewesen, die Dampfmaschine kann aber gut aus deutschen Beständen stammen, war auch meine Vermutung. Eine ganz ähnliche gab es übrigens auch in der Brauerei in Daressalam.

Liebe Grüße, G. Holst.

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Was ist das für eine Dampfmaschine? Empty Lokomobile

Mo 18 Jul 2022, 08:38
Hallo,

wie Rüdiger schon schrieb, hast Du Du ein Lokomobil (tlw. auch Lokomobile genannt) fotografiert. Dabei handelt es sich um einen Dampferzeuger  (Dampfkesssel), auf dessen Oberseite eine Dampfmaschine installiert ist.
Das überwiegende Einsatzgebiet von Lokomobilen war in Deutschland die Holzindustrie (Sägewerke, Holzkistenfabriken, Holzleistenfabriken, Sargfabriken usw.). Aber ich kenne auch eine Lederfabrik, wo ein Lokomobil zum Einsatz kam.
Warum gerade die Holzindustrie soviel Lokomobile einsetzte, frag ich mich bis heute. Evtl. ließen sich im Kessel von Lokomobilen besonders leicht Holzreste aus der Produktion verfeuern.
In den 1950er Jahren wurden in Ost-  und Westdeutschland die letzten Lokomobile gebaut.
Nach Literaturangaben wurden in Westdeutschland die letzten flammneuen Lokomobile bei der Firma Buckau-Wolf gebaut, die aus dem Zusammenschluß der beiden Magdeburger Maschinenfabriken R. Wolf und der Maschinenfabrik Buckau hervorging und nach 1945 in deren Zweigwerk in Grevenbroich im Rheinland (bei Neuss) noch bis in die 1950er Jahre Lokomobile fertigte. Später übernahm der Krupp-Konzern das Unternehmen.

Fabriken mit Lokomobilen konnte man  äußerlich gut daran erkennen, dass die Abgase des Kessel i.d.R. nicht durch einen gemauerten Schornstein abzogen, sondern durch ein langes Blechrohr, das mit Drahtseilen abgespannt war.

Grüße

Martin

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Louis S.
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Was ist das für eine Dampfmaschine? Empty Re: Was ist das für eine Dampfmaschine?

Mo 18 Jul 2022, 16:30
Hallo in die Runde!

Im hier schon oft namenlos erwähnten Sägewerk Abendroth in Bergwitz bei Kemberg, steht auch noch eine Dampfmaschine.

Weiß aber nicht, welches Fabrikat das ist.

Gruß Louis S.

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Was ist das für eine Dampfmaschine? Empty Re: Was ist das für eine Dampfmaschine?

Di 06 Sep 2022, 15:56
Mahlzeit!

Es handelt sich um eine stationäre Lokomobile, mit ausziehbarem Rohrbündel und einer dem Flammrohrkessel vorgesetzter Feuerbüchse. Interessant ist die Zweizylinder-Verbundmaschine auf dem Kesselscheitel, die es bei den Lokomobilen nicht so häufig gab. Ich würde einen englischen Hersteller weitgehend ausschließen, die Baumerkmale sind eher im deutschsprachigen Raum zu finden. Ohne Detailbilder von der Stelle oberhalb der Feuerbüchse, wo das Fabrikschild angebracht gewesen sein könnte, ist eine Zuordnung schwierig.

Der Vorteil der Lokomobile gegenüber der klassischen Anordnung von Dampfkessel und separater Maschine war der geringe Platzbedarf durch die kompakte Bauweise. War in einem Betrieb nur eine relativ kleine Antriebsmaschine, aber kein Prozeßdampf notwendig, so fiel die Wahl häufig auf Lokomobile. Für die Aufstellung war nur die Grundfläche des Kessels notwendig, der auf einem vergleichsweise einfachen Fundament montiert werden konnte. Ein Dampfmaschinenfundament ist schon weitaus aufwendiger in der Herstellung. Zudem bedurfte es keiner dampfführenden Leitungen und bei Umbauten oder Erweiterungen des Gebäudes konnte die Lokomobile einfach umgesetzt werden. Auch der Kessel ist für die laufende Instandhaltung im Vergleich zum klassischen Stationärkessel mit Einmauerung vorteilhafter. Daher fanden Lokomobile in Sägewerken und anderen holzverarbeitenden Betrieben, aber auch in Steinbrüchen und kleinen Werkstätten Verbreitung. Die größte mir bekannte Lokomobilen wurde von CKD gebaut und hatten eine Leistung von 500 PS bei 180 U/min. Die verfügten ebenfalls über eine Zweizylinder-Verbundmaschine. Ein Exemplar ist im Museum für alte Maschinen und Technologien in Zamberk erhalten.

Gruß Sven

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