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gebrochene Achsen (O&K RL1c)

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M. Scholz
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Florian_Maier
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Mi März 21, 2012 9:42 pm
Hallo,

was ich bei meiner Betrachtung zugegebenermaßen nicht beachtet habe, sind die Gleitlagerflächen. Die sollten gehärtet werden, sofern Du in den nächsten hundert Jahren wesentlich mehr als 1000 km fahren willst. Da müßtest Du Dich wirklich vorher mit einer Härterei in Verbindung setzten, schon wegen der Werkstoffauswahl. Die sind dann auch in der Lage nur die Gleitflächen aufzukohlen oder zu nitrieren und zu härten. PeterP hat auf jeden Fall damit recht, Härten und die Werkstofftechnik insgesamt sind eine Wissenschaft für sich. Ich habe es da insofern leicht, daß ich da immer in den Keller gehen und mich von unseren Fachleuten beraten lassen kann. Gelegentlich sind da auch noch ein paar alte Herren anwesend deren Arbeitsleben zum überwiegenden Teil aus geborstenen Eisenbahnrädern und Achswellen bestand.

Mit ziemlicher Sicherheit werden die Gleitflächen nach dem Härten noch geschliffen werden müssen. Ich würde mir da eine Werkstatt suchen, die die mechanische Bearbeitung und das Härten in eigener Regie organisiert.

Vermutlich würdest Du aber auch mit ungehärteten Gleitlagerflächen ausreichend lange Freude haben. Die von mir oben genannte Zahl ist kein Erfahrungswert, sondern eher die gefühlte Mindesthaltbarkeit. Das einzige, was Du riskierst, ist ein erhöhter Gleitflächenverschleiß, der sich ggf. durch Aufschweißen wieder reparieren ließe. Es wird wieder auf das liebe Geld hinauslaufen. Entweder gibst Du gleich viel aus, ohne je zu erfahren, ob es notwendig ist, oder Du bist erst einmal sparsam und mußt dann ggf. nachschießen. Sofern ich nicht Geld im Überfluß hätte, würde ich bei 20% Mehrkosten die Härterei machen lassen, bei 50% mit ziemlicher Sicherheit nicht.

Paßsitze werden i. a. nicht gehärtet, es sei denn es ist eine häufige Montage/Demotage vorgesehen.

Daß Härtung die Kerbempfindlichkeit und Rißanfälligkeit in jedem Fall erhöht ist aber ebenso ein Tatsache und führt immer zu einem Zielkonflikt. Ein durchgehendes Härten der Wellenoberfläche wäre also eher kontraproduktiv, Durchhärten sowieso.

Viele Grüße

Rainer
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Do März 22, 2012 1:45 am
Hallo

Nachdem bei sogar ausgewachsenen lokomotiven Treib Kuppelzapfen teilweise aus Wald und Wiesenstahl sind glaube Ich das du dir das Geld sparen kannst
aber wie gesagt ist alles eine Finanzielle Frage .

LG
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Do März 22, 2012 8:57 am
Mahlzeit!

Ich glaube nicht das man früher viel faxen gemacht hat.Sicher hat man für damalige Zeit auch einen guten Baustahl verwendet.Wie bei Feldbahntechnik üblich,hat man lieber alles etwas stabiler gemacht als nötig.Die Gleitlagerflächen sollten schon möglichst glatt sein,vielleicht prägepoliert,was ja auch ne gewisse Oberflächenhärte bringt.Wird schon gut gehen.(Letzlich ist es doch ne Feldbahnlok und keine 01er Wink )

Grüße Denis
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Florian_Maier
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Do März 22, 2012 9:49 am
Vielen Dank für die Infos!
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Do März 22, 2012 9:50 am
Mahlzeit!

Achswellen wurden zumeist aus C50 hergestellt, bei höherer Beanspruchung wie Kropfachsen hat man dann auf Vergütungsstähle zurückgeriffen.

Kurbelzapfen sind aus C50 oder C75 und werden oberflächengehärtet.

Gruß Sven
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Do März 22, 2012 12:38 pm
Danke Sven für deine Ansage, das hilft bei der Lösung des Problems!

Aussagen wie "nimm doch irgendwas, Hauptsache dick genug" oder " das wird schon irgendwie halten, wenn nicht, kann man ja immer noch was besseres nehmen, Hauptsache, es kostet nichts" oder "versuch doch irgendwas, wenns nicht hält, wird halt aufgeschweisst" halte ich für wenig hilfreich und überflüssig, weil gefährlich und mit Sicherheit wesentlich teurer, als von Anfang an bei so einem Projekt fachgerecht vorzugehen. Warum? Eine gebrochene Achse und damit eine Menge neuer Arbeit wegen vorangegangener schlechter Arbeit hatte der Fragesteller ja schon. So einfach sehe ich das. Eine Achse aus dem richtigen Stahl und der evtl. notwendigen Nachbehandlung der Lagerstellen kostet im Endeffekt nicht mehr als die gleiche Achse aus einem minderwertigen Material und der dann nochmaligen Reparatur wegen Lagerfressern o.Ä.!
Da gibt es einen schönen Spruch dazu: "Billig ist mir zu teuer!"

Sicherlich gibt es heute Stähle, die besser härtbar sind als z.B. C45, C50 o.Ä., aber wie Sven sagt, wurden sie verwendet und sind daher geeignet.

Das muss jeder selber entscheiden, welchen Weg er bei so einem Schaden wählt. Die zunächst billigste Lösung ist m.E. fragwürdig ...


Gute Nacht

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