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Rhaghen
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Unterschiedliche Bremsensysteme bei einfachen Feldbahnloren Empty Unterschiedliche Bremsensysteme bei einfachen Feldbahnloren

Mo 26 Aug 2019, 14:00
Liebe Kollegen,

nach einem sehr langen und ergebnisreichen Fachbesuch am gestrigen Tage bei mir, habe ich mich entschieden, hier mal einen "Gemeinschaftsthread" aufzumachen und zur Mithilfe / Mitarbeit aufzurufen.
Hintergrund ist die Tatsache, daß ich inzwischen aus diversen Sägewerken Lorengestelle von ehemals gebremsten Loren in Bestand habe, die klar erkennbar belegen, daß es für die einfachen Feldbahnloren mit den typischen "O" - Rahmen unterschiedliche Bremsensysteme (mit Spindelbremse) gab.

Ich würde gerne mit Euch zusammen versuchen herauszufinden, welche Systeme es gab und wie genau diese ausgesehen und funktioniert haben.
Dazu Bilder und ggf. auch Systemskizzen / technische Zeichnungen wären perfekt.

Nach der gestrigen Objekt- und Prospektsichtung kann ich im ersten Anlauf 3 unterschiedliche Systeme "definieren":

1) DIN
Das am einfachsten nachvollziehbare System ist das bekannte nach DIN, das auch in verschiedenen Fachschriften beschrieben und dokumentiert ist.
Hier sind die Quertraversen für die Bremsbacken an seitlich innen am Rahmen aufgehängten Hängelaschen eingehängt.
An einem Rahmen ohne Anbauteile ist dieses System gut an den jeweils 3 hintereinanderliegenden, etwa gleichgroßen Löchern (ich schätze mal auf etwa Durchmesser 12 mm) mittig im Rahmenprofil zu erkennen.

2) "Querstab"
Das von mir erstmal als "Querstab" benannte System weist ebenfalls Hängelaschen auf, doch sind diese jeweils an einem quer durch den Rahmen verlaufenden Rundstab wie ein Scharnierband aufgehängt.
Dieses System erkennt man am unbestückten Rahmen gut an dem einzelnen deutlich größeren Loch (ich schätze mal auf etwa Durchmesser 20 mm) mittig im Rahmenprofil hinter jedem Rad.

3) "C"
Dieses System ist etwas komplizierter und dürfte auch etwas schlechter funktioniert haben, denke ich.
Auch die Beschreibung ist schwieriger.
Hier war hinter jedem Rad von unten ein "C" - Förmiger Bandstahlstreifen mit der langen Seite an den Rahmen fixiert  (je 2 Löcher, etwa Durchmesser 12 mm).
Ähnlich wie beim "S" des Dollarzeichens ($) war durch die kurzen Enden ein in Längsrichtung angeordneter Rundstab montiert, auf / an dem die Quertraverse mit den Bremsbacken gleiten konnte / mußte.
Dieses System weist auf dem bisher gesichteten Bildmaterial keine erkennbare "Rückstelleinrichtung" für die Quertraverse auf.
(Die beiden vorgenannten Systeme "lösen" sich ja durch ihr Eigengewicht vom Rad ab - Pendelbewegung.)
Möglicherweise saß bei diesem System hier jeweils eine Druckfeder auf dem Rundstahl?


So weit mein Stand, was sich aus altem Bild- und Prospektmaterial, sowie den Lochungen an den verschiedenen Rahmenfragmenten herauslesen ließ.
Wie die unter dem Wagen angeordneten Teile der beiden letzten Systeme gestaltet waren, konnte ich leider bisher noch nicht eruieren.
Es wäre klasse, wenn hier möglichst viele ihr Wissen und ihre Bilder beisteuern könnten.

MfG
Robert
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Mo 26 Aug 2019, 15:24
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Vielleicht kannst Du Bilder dazu einstellen um die unterschiedlichen Systeme zu verdeutlichen?
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Mo 26 Aug 2019, 20:03
Typ 1

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]B_Lorenbremse_No-0-423_mba_800 by Arnoud  Bongaards, on Flickr

Bremmsknuppel

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Mo 26 Aug 2019, 20:46
*lach*
Okay - den Bremsknüppel hatte ich in meiner Aufstellung ignoriert...
;-)

Aber die erste Darstellung ist die vielfach bekannte der DIN - Bremsanlage (Nr. 1).
Die Laschen "18" sind dabei mit den Halteblechen "15" an der Inneseite des Rahmens aufgehängt - ergibt 3 dicht beieinanderliegende Löcher auf einer Linie im Rahmen hinter jedem Rad.
Hier habe ich nur ein Rahmenfragment momentan zur Hand, wo die Halterung "15" noch vorhanden ist. Die Lasche wird mit einem splintgesicherten Nietkopfbolzen gehalten.

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Hier ein Rahmen für die "Querstab" - Variante (Nr. 2) mit dem einen großen Loch hinter jedem Rad:

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Und hier ein Rahmen der Ausführung Nr. 3 (vermutlich):

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Gut möglich, daß der Halter auch mit 3 Nieten am Rahmen fixiert wurde...


MfG
Robert
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Mo 26 Aug 2019, 21:09
Fussbremmse:

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]20130926_170858 by Arnoud  Bongaards, on Flickr

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]20130926_171308 by Arnoud  Bongaards, on Flickr
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Mo 26 Aug 2019, 21:25
Also nehmen wir Ari´s Außenhebel - (Fuß-)Bremse als "Nr. 4" in die Aufstellung auf.
Hier wird es dann allerdings besonders schwer, den Rahmen einer gebremsten Lore dieses Typs zu identifizieren, weil er nicht länger sein dürfte, als das gleichartige ungebremste Modell...

MfG
Robert
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Mo 26 Aug 2019, 22:11
Da sind ja wieder die tollen Wagen mit der Fußbremse, die wurden mir auch mal angeboten, aber passten nicht so recht ins Sammlungskonzept.

Der Typ 1 ist weit verbreitet, den habe ich auch in der Sammlung.
Und ein Fahrgestell vom Typ 2, was schon vor ca. 100 Jahren zum Flachwagen für Gesteinsbrocken umgebaut wurde.

Nun zeige ich noch eine automatisierte Klemmvorrichtung an einem Bremsberg, könnte man ja als Nummer 5 aufnehmen da das Seil bremst Very Happy

Das letzte Bild zeigt die Auslöseschiene, an der fuhr die Lore vorbei und das Zapfenrad drehte dabei die Klemmvorrichtung zu. Ganz schön tricki…

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viele Grüße, Matthias

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Mi 28 Aug 2019, 06:35
Hallo,

wir haben eine weitere Variante. Gebremst wird über einen seitlichen Hebel, auf eine gekröpfte Exzenterwelle und ab da aufs Gestänge.

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Das Gestänge mit Bremsbacken kommt ohne Löcher im Rahmen aus.

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Gruß Jörg
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Mi 28 Aug 2019, 09:18
Ja, Bremsbauarten gibt es viele!

Hier ein weiteres Beispiel, leider nur als Auschnittvergrößerung:

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Die Bremsbalken gleiten in einer Art Gabelstück auf Bügeln.

Viele Grüße
Markus
Rhaghen
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Mi 28 Aug 2019, 11:13
Ohje - so viele "Exoten".

Das könnte etwas unübersichtlich werden, fürchte ich.
Also die seitlich angeordneten Hebelbremsen mal in eine Hauptgruppe zusammenfassen:
Ari´s Fußhebelbremse wäre dann "4a"
Und der Typ von Jörg "4b"
Die Seil"bremse" von Matthias finde ich zwar auch sehr faszinierend - aber eigentlich handelt es sich hier um eine Verbindung zu einer Fördereinrichtung und ich würde sie hier in diesem Thread "auslassen" ...

Dagegen zeigt das wundervolle Bild von Markus eine Variante des con mir unter "3" beschriebenen "C" - Typs.
Also splitten wir die bisher von mir nur beschriebene als "3a"
und die von Markus als "3b".
Markus, hier wäre es SUPER, wenn Du Detailfotos und Maßskizzen beisteuern könntest.

Ich selber habe heute einen Rahmen herbekommen, den ich als "1b" definieren möchte.
Eindeutig DIN - aber der Haltebügel für die Hängelaschen ist aufgeschweißt und nicht mehr genietet - somit natürlich nur noch ein kleines Loch an dieser Stelle im Rahmen!
(Die sichtbaren Radscheiben gehören zu einem darüberstehenden Rahmen!)

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MfG
Robert
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