Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
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Re: Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Mo 16 Jan 2012, 14:15
Hallo,
genial, was da geleistet wird. Wo wird die Lok "bearbeitet", im SEM? Oder besser: Kann man sich diese tolle Arbeit vor Ort mal ansehen?
Woher nehmt Ihr die (neuen?) Kesselspeiseventile und (neuen?) Prüfhähne des nichtsichtbaren Wasserstandes?
Gruß
Rüdiger
genial, was da geleistet wird. Wo wird die Lok "bearbeitet", im SEM? Oder besser: Kann man sich diese tolle Arbeit vor Ort mal ansehen?
Woher nehmt Ihr die (neuen?) Kesselspeiseventile und (neuen?) Prüfhähne des nichtsichtbaren Wasserstandes?
Gruß
Rüdiger
Re: Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Mo 16 Jan 2012, 14:46
Muss mich da anschließen. Einfach ein toller Bericht mit vielen interessanten Details.
Grüße
Lars
Grüße
Lars
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Re: Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Mo 16 Jan 2012, 15:28
Mahlzeit Rüdiger,
die Lok wird im SEM restauriert, einzelne Baugruppen außerhalb.
Die Speiseventile sind Neukonstruktionen und werden von einer Fachfirma gebaut.
Lieferanten für Prüfhähne werden derzeit geprüft.
Gruß Sven
die Lok wird im SEM restauriert, einzelne Baugruppen außerhalb.
Die Speiseventile sind Neukonstruktionen und werden von einer Fachfirma gebaut.
Lieferanten für Prüfhähne werden derzeit geprüft.
Gruß Sven
Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Mo 16 Jan 2012, 19:25
Hallo zusammen,
wie Sven bereits ausgeführt hat, beschreiten wir bei der Rekonstruktion der Lok größtenteils Neuland. Da wir bemüht sind, möglichst nahe am Original zu arbeiten, wurde diese aufwändige Methode gewählt und die Lok zunächst virtuell neu aufgebaut. So können technische Lösungen besser erprobt und der Gesamteindruck des Fahrzeuges beurteilt werden. Die ersten Skizzen und CAD - Modelle habe ich vor nunmehr sieben Jahren angefertigt. Vier Studenten der Westsächsischen Hochschule Zwickau haben diese Arbeit fortgeführt. Schrittweise sind dann immer mehr Teile hinzu gekommen und Sven hat nun dankenswerterweise die zeitraubende Aufgabe übernommen, das Puzzle zusammenzusetzen und die fehlenden Baugruppen zu ergänzen. Diese lange Zeitspanne resultiert zum einen aus der für das Hobby zur Verfügung stehenden Zeit als auch aus der bereits angesprochenen Quellenlage. So wie neue geschichtliche Erkenntnise gewonnen waren, ging es wieder ein Stück weiter. Manches wurde durch diesen Prozess auch wieder verworfen. Nun denke ich, dass der erreichte Stand ziemlich gut den Gesamteindruck der 40 PS - Baulok auf der Werkspostkarte am Anfang des Beitrages widerspiegelt.
Wie bereits geschrieben, sind Rahmen und Kessel zur Zeit noch bei einer Fachfirma, um beides aufeinander anzupassen. Da die Rauchkammer neu gefertigt werden musste, gibt es dort keine Befestigungsbohrungen mehr für die Kesselauflage. Diese werden bei Montage hergestellt.
Ich hoffe, die Hauptbaugruppen alle im Frühjahr im SEM versammeln zu können und dort mit der Montage zu beginnen. Dann wird es auch möglich sein, die Arbeiten zu besichtigen. Momentan befinden sich nur die Radsätze und Kleinteile des Fahrwerkes sowie der Steuerung in Chemnitz.
Viele Grüße
Daniel
wie Sven bereits ausgeführt hat, beschreiten wir bei der Rekonstruktion der Lok größtenteils Neuland. Da wir bemüht sind, möglichst nahe am Original zu arbeiten, wurde diese aufwändige Methode gewählt und die Lok zunächst virtuell neu aufgebaut. So können technische Lösungen besser erprobt und der Gesamteindruck des Fahrzeuges beurteilt werden. Die ersten Skizzen und CAD - Modelle habe ich vor nunmehr sieben Jahren angefertigt. Vier Studenten der Westsächsischen Hochschule Zwickau haben diese Arbeit fortgeführt. Schrittweise sind dann immer mehr Teile hinzu gekommen und Sven hat nun dankenswerterweise die zeitraubende Aufgabe übernommen, das Puzzle zusammenzusetzen und die fehlenden Baugruppen zu ergänzen. Diese lange Zeitspanne resultiert zum einen aus der für das Hobby zur Verfügung stehenden Zeit als auch aus der bereits angesprochenen Quellenlage. So wie neue geschichtliche Erkenntnise gewonnen waren, ging es wieder ein Stück weiter. Manches wurde durch diesen Prozess auch wieder verworfen. Nun denke ich, dass der erreichte Stand ziemlich gut den Gesamteindruck der 40 PS - Baulok auf der Werkspostkarte am Anfang des Beitrages widerspiegelt.
Wie bereits geschrieben, sind Rahmen und Kessel zur Zeit noch bei einer Fachfirma, um beides aufeinander anzupassen. Da die Rauchkammer neu gefertigt werden musste, gibt es dort keine Befestigungsbohrungen mehr für die Kesselauflage. Diese werden bei Montage hergestellt.
Ich hoffe, die Hauptbaugruppen alle im Frühjahr im SEM versammeln zu können und dort mit der Montage zu beginnen. Dann wird es auch möglich sein, die Arbeiten zu besichtigen. Momentan befinden sich nur die Radsätze und Kleinteile des Fahrwerkes sowie der Steuerung in Chemnitz.
Viele Grüße
Daniel
Re: Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Di 17 Jan 2012, 21:41
Hallo Sven,
Respekt, was für eine tolle Arbeit! Gerade im Detail ist das eine sehr zeitaufwändige Arbeit... ich bin begeistert.
Respekt, was für eine tolle Arbeit! Gerade im Detail ist das eine sehr zeitaufwändige Arbeit... ich bin begeistert.
Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Mi 07 März 2012, 20:03
Hallo zusammen,
nachdem bei der Kesselbaufirma ein größerer Auftrag abgearbeitet ist, geht es an der Hanomag weiter. Die Feuerlochtür stand auf dem Programm. Als Ausgangspunkt stand noch der Scharnierbock nebst Hebel zur Verfügung. Reste der von Kinderhand abgetrennten gegossenen Tür ähnlich LON 2212 waren ebenfalls noch zu sehen.
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Aus einem Flachboden, dem originalen Scharnierbock und weiteren Zutaten entstand die neue Tür. Der erste Wurf sieht so aus:
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Das Futter auf der Innenseite entsteht aus einem alten Behälterboden. Der Distanzring wird noch durch eine breitere Ausführung ersetzt, damit das Futter bündig mit der Feuerbüchsenwand wird.
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Der Handhebel wird noch auf ein passendes Maß gekürzt und die Scharniere umlaufend an der Tür verschweißt. Nach einer abschließenden Behandlung mittels Stahlkiesstrahlen sollte die Tür vom gegossenen Original kaum zu unterscheiden sein.
Die Verschlüsse der Rauchkammertür sind fertig justiert und angeschweißt. Die Stifte für die Vorreiberkeile sind so gekürzt worden, dass der Nutgrund hinter der Tür zurück steht. Damit wird gewährleistet, dass die Tür beim Einschlagen der Keile auf dem gesamten Umfang am Verstärkungsring der Rauchkammer anliegt. Der T – förmige Griff fehlt noch.
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Seit Herbst 2011 befindet sich der Rahmen der Lok ebenfalls in der Kesselbaufirma. Grund ist die Herstellung des Bodens für den von uns bereits vorbereiteten neuen Rahmenwassertank, welcher im Inneren des Rahmens montiert werden sollte. Nach intensiven Diskussionen sind wir nun von dieser Lösung wieder abgekommen. Die Lackierung der Innenseite des Rahmens wurde mittels Sandstrahlen angeraut und der Rahmen wird nun innen mit einer dauerelastischen Tankbeschichtung aus dem Behälterbau ausgummiert.
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Zuvor werden für die Befestigung der Federaufhängungen und Hängeeisenhalter Stehbolzen eingeschweißt. Die verbrauchten Gewinde der Prüfhähne am Rahmen werden durch eingeschweißte Gewindemuffen ersetzt.
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Die Saugrohre der Injektoren nebst den zugehörigen Flanschen liegen zum Einbau bereit.
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Nebenbei wurden zwei neue Sicherheitsventile beschafft und durch die großartige Unterstützung aus dem Kipplore – Forum ist es nun möglich, die Lok mit stilechten Prüfhähnen und Schmiergefäßen auszurüsten. Ein großes Dankeschön dafür nach Frankfurt, Schinznach und Weißwasser.
Viele Grüße
Daniel
nachdem bei der Kesselbaufirma ein größerer Auftrag abgearbeitet ist, geht es an der Hanomag weiter. Die Feuerlochtür stand auf dem Programm. Als Ausgangspunkt stand noch der Scharnierbock nebst Hebel zur Verfügung. Reste der von Kinderhand abgetrennten gegossenen Tür ähnlich LON 2212 waren ebenfalls noch zu sehen.
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Aus einem Flachboden, dem originalen Scharnierbock und weiteren Zutaten entstand die neue Tür. Der erste Wurf sieht so aus:
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Der Handhebel wird noch auf ein passendes Maß gekürzt und die Scharniere umlaufend an der Tür verschweißt. Nach einer abschließenden Behandlung mittels Stahlkiesstrahlen sollte die Tür vom gegossenen Original kaum zu unterscheiden sein.
Die Verschlüsse der Rauchkammertür sind fertig justiert und angeschweißt. Die Stifte für die Vorreiberkeile sind so gekürzt worden, dass der Nutgrund hinter der Tür zurück steht. Damit wird gewährleistet, dass die Tür beim Einschlagen der Keile auf dem gesamten Umfang am Verstärkungsring der Rauchkammer anliegt. Der T – förmige Griff fehlt noch.
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Seit Herbst 2011 befindet sich der Rahmen der Lok ebenfalls in der Kesselbaufirma. Grund ist die Herstellung des Bodens für den von uns bereits vorbereiteten neuen Rahmenwassertank, welcher im Inneren des Rahmens montiert werden sollte. Nach intensiven Diskussionen sind wir nun von dieser Lösung wieder abgekommen. Die Lackierung der Innenseite des Rahmens wurde mittels Sandstrahlen angeraut und der Rahmen wird nun innen mit einer dauerelastischen Tankbeschichtung aus dem Behälterbau ausgummiert.
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Zuvor werden für die Befestigung der Federaufhängungen und Hängeeisenhalter Stehbolzen eingeschweißt. Die verbrauchten Gewinde der Prüfhähne am Rahmen werden durch eingeschweißte Gewindemuffen ersetzt.
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Die Saugrohre der Injektoren nebst den zugehörigen Flanschen liegen zum Einbau bereit.
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Nebenbei wurden zwei neue Sicherheitsventile beschafft und durch die großartige Unterstützung aus dem Kipplore – Forum ist es nun möglich, die Lok mit stilechten Prüfhähnen und Schmiergefäßen auszurüsten. Ein großes Dankeschön dafür nach Frankfurt, Schinznach und Weißwasser.
Viele Grüße
Daniel
Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Fr 13 Apr 2012, 21:19
Hallo zusammen,
zum ersten Mal seit zehn Jahren hat der Kessel wieder seinen Platz auf dem Rahmen eingenommen. Langsam sieht man schon, was es mal werden soll am Ende.
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Alle Vorbereitungen für das Ausgummieren des Rahmenwasserkastens sind abgeschlossen. Die Stehbolzen zur Befestigung der Hängeeisenhalter, Federböcke, Sandfallrohre, Zylinderentwässerung etc. wurden eingeschweißt. Die alten Nietlöcher im Bodenring des Rahmens sind verschlossen und neue Bohrungen eingebracht worden. Das vordere Deckblech des Rahmenwasserkastens ist inklusive Nietimitation am Rahmen platziert. Die geschweißten Bereiche werden nun nochmals sandgestrahlt, bevor die Gummibeschichtung erfolgt.
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Rauchkammertür und Schornstein haben sich einer Behandlung mittels Stahlkiesstrahlen unterzogen und sind nun soweit fertig zur Farbgebung.
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An der Feuertür ist ebenfalls weiter gearbeitet wurden. Die Stege sind umlaufend verschweißt und anschließend überfräst worden. Nach dem Stahlkiesstrahlen sieht das Teil nun fast aus wie eine gegossene Tür.
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Das Dampfverteilergehäuse ist vom Bohrwerk zurück. Sämtliche Gewinde und Dichtflächen waren verbraucht und mussten überarbeitet werden. Ventileinsätze und Verschraubungen sind aktuell in Fertigung.
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Zu Ostern konnten wir die Nachgüsse der Fabrikschilder in Empfang nehmen. Großes Dankeschön an dieser Stelle nach Leipzig zu Torsten Köhler und den Kollegen der Kiesbahn Leipzig – Lindenau, von deren Hanomag – Lok wir das Fabrikschild als Vorlage ausleihen durften.
Viele Grüße
Daniel
zum ersten Mal seit zehn Jahren hat der Kessel wieder seinen Platz auf dem Rahmen eingenommen. Langsam sieht man schon, was es mal werden soll am Ende.
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Alle Vorbereitungen für das Ausgummieren des Rahmenwasserkastens sind abgeschlossen. Die Stehbolzen zur Befestigung der Hängeeisenhalter, Federböcke, Sandfallrohre, Zylinderentwässerung etc. wurden eingeschweißt. Die alten Nietlöcher im Bodenring des Rahmens sind verschlossen und neue Bohrungen eingebracht worden. Das vordere Deckblech des Rahmenwasserkastens ist inklusive Nietimitation am Rahmen platziert. Die geschweißten Bereiche werden nun nochmals sandgestrahlt, bevor die Gummibeschichtung erfolgt.
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Rauchkammertür und Schornstein haben sich einer Behandlung mittels Stahlkiesstrahlen unterzogen und sind nun soweit fertig zur Farbgebung.
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An der Feuertür ist ebenfalls weiter gearbeitet wurden. Die Stege sind umlaufend verschweißt und anschließend überfräst worden. Nach dem Stahlkiesstrahlen sieht das Teil nun fast aus wie eine gegossene Tür.
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Das Dampfverteilergehäuse ist vom Bohrwerk zurück. Sämtliche Gewinde und Dichtflächen waren verbraucht und mussten überarbeitet werden. Ventileinsätze und Verschraubungen sind aktuell in Fertigung.
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Zu Ostern konnten wir die Nachgüsse der Fabrikschilder in Empfang nehmen. Großes Dankeschön an dieser Stelle nach Leipzig zu Torsten Köhler und den Kollegen der Kiesbahn Leipzig – Lindenau, von deren Hanomag – Lok wir das Fabrikschild als Vorlage ausleihen durften.
Viele Grüße
Daniel
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Re: Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Sa 14 Apr 2012, 08:01
Daniel,
ist das Verteilergehäuse neu und wenn wie entstanden?
Gruß
Rüdiger
ist das Verteilergehäuse neu und wenn wie entstanden?
Gruß
Rüdiger
- MaschinistMuseumsbahndirektor
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Name : Sven S.
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Re: Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Sa 14 Apr 2012, 13:52
Mahlzeit Rüdiger,
ich antworte mal an Daniels Stelle: Der Dampfentnahmestutzen ist die einzig originale Armatur, die von der Maschine übrig geblieben ist. Da die vorhandenen Gewinde stark abgezehrt waren, wurden sämtliche Gewinde und Dichtflächen auf dem Bohrwerk erneuert.
Da sowieso keine Innereien mehr vorhanden waren, konnten die Gewinde eine Reparaturstufe größer ausgeführt werden.
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Vollständig ausgerüstet wird er dann mal so aussehen.
Gruß Sven
ich antworte mal an Daniels Stelle: Der Dampfentnahmestutzen ist die einzig originale Armatur, die von der Maschine übrig geblieben ist. Da die vorhandenen Gewinde stark abgezehrt waren, wurden sämtliche Gewinde und Dichtflächen auf dem Bohrwerk erneuert.
Da sowieso keine Innereien mehr vorhanden waren, konnten die Gewinde eine Reparaturstufe größer ausgeführt werden.
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Vollständig ausgerüstet wird er dann mal so aussehen.
Gruß Sven
Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332
Mi 13 Jun 2012, 22:36
Hallo zusammen,
ich möchte Euch einen kurzen Überblick zum neuesten Stand in Sachen Hanomag geben. Der Kessel hat nach Anpassung des Rauchkammerträgers den Rahmen vorerst wieder verlassen, damit beide Baugruppen separat weiterbearbeitet werden können. Der Boden vom Rahmenwassertank wurde inklusive Revisionsdeckel neu angefertigt. Entgegen der ursprünglichen Konstruktion ist im hinteren Bereich unter den Saugrohren der Injektoren eine zweite Luke ergänzt worden. Diese erleichtert die Befahrung des Wasserkastens und die Reinigung der Saugsiebe ganz erheblich. Die alten Nietbohrungen im Bodenring des Wasserkastens wurden verschlossen und neue Bohrungen eingebracht. Um die Gewinde der Schrauben zu schützen, sind in die neuen Bohrungen Hutmuttern eingeschweißt worden. Die originalen Flansche des Verbindungsrohres im Achsausschnitt der Kuppelachse werden aufgearbeitet und wieder verwendet. Die innenseitige Gummierung des Rahmenwassertanks ist noch nicht aufgebracht.
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Der Kessel wurde nochmals sandgestrahlt und ist nun bereit für die endgültige Farbgebung. Der Rauchkammerbereich ist bereits mit hitzebeständiger Grundierung behandelt. Unter der Kesselisolation erhält der Kessel Rostschutzfarbe.
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Die Feuertür wurde fertig verschweißt und grundiert. Im Bild ist auch die eingelegte Dichtschnur zu sehen, welche ein sattes Schließen der Tür im Bereich der dichtgeschweißten Senknieten des Feuerlochringes gewährleistet. Tür und Griff sind noch nicht miteinander verstiftet, da der Griff noch gekürzt werden muss. Dies erfolgt nach Montage des Wasserstandes. Der Ablasshahn steht sonst dem Griff möglicherweise im Weg.
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Der Dampfverteiler hat seine Grundierung und neue Anstellventile für die Injektoren erhalten. Ventilspindel, Griffe und Hängeeisen sind aus Edelstahl gefertigt. Die Verschraubungen und der Ventilkegel entstanden aus Rotguss.
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Die Hartholz - Handgriffe entsprechen der Zeichung, welche Sven weiter vorn in diesem Beitrag gepostet hat. Das Ganze ist hier probehalber montiert worden. Nächster Schritt ist die Anfertigung von Adaptern für die von der Waldeisenbahn Muskau freundlicherweise zur Verfügung gestellten Hähne am Vierlingsflansch des Dampfverteilers (Manometerhahn nebst Anstellhähne für Hilfsbläser und Dampfpfeife).
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Etwas Kopfzerbrechen bereitete das Sicherheitsventil. Bei Übernahme der Lok vom Spielplatz war auf dem Kessel ein viel zu großes Sicherheitsventil angeschraubt. Ob die Lok damit in Betrieb war, darf bezweifelt werden. Der TÜV hat eine Weiterverwendung dieses Monsters von vornherein untersagt. Da wir zudem großen Wert auf historische Detailtreue legen, musste eine Lösung her, welche neuzeitliche Sicherheitsanforderungen mit originaler Optik vereint. Zunächst wurde recherchiert, wie bei Hanomag – Baudampfloks die Sicherheitsventile ausgeführt waren. Vergleiche mit vorhandenen Fotografien und die Besichtigung der Hanomag FNr. 8009 in Zürich ergaben, dass das Sicherheitsventil der Bauart Ramsbottom bei den katalogisierten Baudampfloks immer diesem Muster entsprach:
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Vom Flansch am Kessel konnte der Strömungsquerschnitt der Ventile abgenommen werden. Mit diesen Maßen entstand das Ventilgehäuse, welches ursprünglich ein Gussteil war, als Schweißkonstruktion. Darauf wurden zwei moderne Sicherheitsventile montiert.
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Ich hatte ursprünglich die Idee, die Ausblasrohre direkt an die Ausblasöffnungen der neuen Ventile anzuflanschen und die Ventile selbst in einem Blechschacht zu verstecken. Sven hatte schließlich das Prinzip perfektioniert, indem die Ventile komplett in den Ausblasrohren verschwanden. Diese zündende Idee hat er zu Papier gebracht. Der TÜV hat die Zeichungen anschließend vorgeprüft und genehmigt. Das Ergebnis spricht für sich.
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Links ist unter dem abgenommenen Ausblasrohr ein Sicherheitsventil zu sehen. An den Schäkeln werden die Züge zum Anlüften angehängt. Da die ganze Ventilgruppe nahe der Führerhauswand sitzt, ist davon später nicht mehr viel erkennbar.
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Die Zugfedern stammen vom nahe gelegenen Schrottplatz. Alles andere ist neu angefertigt worden.
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Auf dem Stehkessel wird es schon langsam eng.
In den nächsten Wochen sollen die Kesselspeiseventile neu entstehen. Am Fahrwerk laufen Vorbereitungen für die Überarbeitung der Achslagergehäuse, Achslagerführungen und Dampfzylinder auf einem Bohrwerk.
Viele Grüße
Daniel
ich möchte Euch einen kurzen Überblick zum neuesten Stand in Sachen Hanomag geben. Der Kessel hat nach Anpassung des Rauchkammerträgers den Rahmen vorerst wieder verlassen, damit beide Baugruppen separat weiterbearbeitet werden können. Der Boden vom Rahmenwassertank wurde inklusive Revisionsdeckel neu angefertigt. Entgegen der ursprünglichen Konstruktion ist im hinteren Bereich unter den Saugrohren der Injektoren eine zweite Luke ergänzt worden. Diese erleichtert die Befahrung des Wasserkastens und die Reinigung der Saugsiebe ganz erheblich. Die alten Nietbohrungen im Bodenring des Wasserkastens wurden verschlossen und neue Bohrungen eingebracht. Um die Gewinde der Schrauben zu schützen, sind in die neuen Bohrungen Hutmuttern eingeschweißt worden. Die originalen Flansche des Verbindungsrohres im Achsausschnitt der Kuppelachse werden aufgearbeitet und wieder verwendet. Die innenseitige Gummierung des Rahmenwassertanks ist noch nicht aufgebracht.
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Die Feuertür wurde fertig verschweißt und grundiert. Im Bild ist auch die eingelegte Dichtschnur zu sehen, welche ein sattes Schließen der Tür im Bereich der dichtgeschweißten Senknieten des Feuerlochringes gewährleistet. Tür und Griff sind noch nicht miteinander verstiftet, da der Griff noch gekürzt werden muss. Dies erfolgt nach Montage des Wasserstandes. Der Ablasshahn steht sonst dem Griff möglicherweise im Weg.
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Die Hartholz - Handgriffe entsprechen der Zeichung, welche Sven weiter vorn in diesem Beitrag gepostet hat. Das Ganze ist hier probehalber montiert worden. Nächster Schritt ist die Anfertigung von Adaptern für die von der Waldeisenbahn Muskau freundlicherweise zur Verfügung gestellten Hähne am Vierlingsflansch des Dampfverteilers (Manometerhahn nebst Anstellhähne für Hilfsbläser und Dampfpfeife).
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Vom Flansch am Kessel konnte der Strömungsquerschnitt der Ventile abgenommen werden. Mit diesen Maßen entstand das Ventilgehäuse, welches ursprünglich ein Gussteil war, als Schweißkonstruktion. Darauf wurden zwei moderne Sicherheitsventile montiert.
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Ich hatte ursprünglich die Idee, die Ausblasrohre direkt an die Ausblasöffnungen der neuen Ventile anzuflanschen und die Ventile selbst in einem Blechschacht zu verstecken. Sven hatte schließlich das Prinzip perfektioniert, indem die Ventile komplett in den Ausblasrohren verschwanden. Diese zündende Idee hat er zu Papier gebracht. Der TÜV hat die Zeichungen anschließend vorgeprüft und genehmigt. Das Ergebnis spricht für sich.
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Viele Grüße
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