Ritzelfrage
Fr 18 Sep 2009, 22:14
Frage an die Gmeinderexperten. Warum geht das Zahnradritzel nach lösen dieser Muttern nicht nach vorn gerückt? Oder sollte man da etwas mehr Gewalt anwenden?
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Das Ritzel sitzt auf Nut und Feder, lässt sich aber nicht verschieben. Gibt es da einen Trick?
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Das Ritzel sitzt auf Nut und Feder, lässt sich aber nicht verschieben. Gibt es da einen Trick?
- Louis S.Dampflokführer
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Re: Ritzelfrage
Sa 19 Sep 2009, 16:56
Hallo Andi.
Das Ritzel sitzt genauso passend wie das Rad auf der Achswelle.Außerdem kann es sein das die Achswelle nur bis dorthin abgedreht ist,d.h.das das Ritzel an einem kleinen Bund anliegt und somit nicht nach innen weg kann. So wäre meine Vermutung.
Gruß Steffen
Das Ritzel sitzt genauso passend wie das Rad auf der Achswelle.Außerdem kann es sein das die Achswelle nur bis dorthin abgedreht ist,d.h.das das Ritzel an einem kleinen Bund anliegt und somit nicht nach innen weg kann. So wäre meine Vermutung.
Gruß Steffen
- uhlenhookerMuseumsbahndirektor
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Re: Ritzelfrage
Sa 19 Sep 2009, 17:18
Hallo Andi,
Steffen hat recht. Das Ritzel liegt an einem Bund an und läßt sich nicht weiter zur Achsmitte verschieben. Gut zu sehen auch auf der Zeichnung Seite 26, Gmeinder-Gebrauchsanweisung. (Siehe Archiv auf der HP von Frank Engel)
Viele Grüße,
Reinhard
Steffen hat recht. Das Ritzel liegt an einem Bund an und läßt sich nicht weiter zur Achsmitte verschieben. Gut zu sehen auch auf der Zeichnung Seite 26, Gmeinder-Gebrauchsanweisung. (Siehe Archiv auf der HP von Frank Engel)
Viele Grüße,
Reinhard
Re: Ritzelfrage
Sa 19 Sep 2009, 21:28
Danke für die Infos,
das Problem ist folgendes: Die neue Kette ist 5mm breiter als die alte Kette. (andere Kette nicht mehr erhältlich) Dadurch kann sie am Rad schleifen. Wir (ich) hatten vor das Ritzel um die 5mm nach innen mit ein Distanzstück zu versetzen um die Kette vom Rad wegzubringen. Eigenartigerweise läuft die neue Kette auch minimal schräg und durch das Versetzen nach innen würde sie wieder gerade laufen. Nun die Frage: was würdet ihr mir raten?
1. das Ritzel in Höhe der Welle aufschleifen (Dremel usw.) Nachteil: Idiotenarbeit und sehr zeitaufwendig. Vorteil: Die Achslager brauchen nicht abgenommen werden. oder
2. die Achsen noch einmal rausnehmen und auf eine bestimmte Länge die Achse abdrehen? Nachteil: Kostenaufwendig und die Achse ist auch etwas geschwächt.
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das Problem ist folgendes: Die neue Kette ist 5mm breiter als die alte Kette. (andere Kette nicht mehr erhältlich) Dadurch kann sie am Rad schleifen. Wir (ich) hatten vor das Ritzel um die 5mm nach innen mit ein Distanzstück zu versetzen um die Kette vom Rad wegzubringen. Eigenartigerweise läuft die neue Kette auch minimal schräg und durch das Versetzen nach innen würde sie wieder gerade laufen. Nun die Frage: was würdet ihr mir raten?
1. das Ritzel in Höhe der Welle aufschleifen (Dremel usw.) Nachteil: Idiotenarbeit und sehr zeitaufwendig. Vorteil: Die Achslager brauchen nicht abgenommen werden. oder
2. die Achsen noch einmal rausnehmen und auf eine bestimmte Länge die Achse abdrehen? Nachteil: Kostenaufwendig und die Achse ist auch etwas geschwächt.
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- jacobvdwalDampflokheizer
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Re: Ritzelfrage
Sa 19 Sep 2009, 22:51
Hallo Andi,
Ich bin bestimmt KEINE expert, aber;
Wie genau kommt es mit der spurbreite?
geht es nicht einfacher das Rad etwa 3mm nach drausen zu bringen??
gruse
Jacob
Ich bin bestimmt KEINE expert, aber;
Wie genau kommt es mit der spurbreite?
geht es nicht einfacher das Rad etwa 3mm nach drausen zu bringen??
gruse
Jacob
- uhlenhookerMuseumsbahndirektor
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Re: Ritzelfrage
So 20 Sep 2009, 15:00
Hallo Andi,
ich würde erst einmal Ursachenforschung betreiben, warum die Kette jetzt „schräg“ läuft. Die Fluchtung der Ritzel am Getriebe und der an den Achsen ist doch konstruktiv gegeben. Durch ein Versetzen der Achsritzel, wie auch immer, würde die Fluchtung nicht mehr stimmen und ein starker Verschleiß an Ketten und Ritzel wären die Folge. Sind denn beide Ketten betroffen? Wenn ja, wie läuft denn die andere Kette? Kann es sein das dass Getriebe verkantet eingebaut ist? Dann würde allerdings die Fluchtung Getriebe – Motor auch nicht stimmen. Du schriebst einmal im Chat, dass die Lok einen Unfallschaden hatte. Ist vielleicht der Rahmen im Bereich der betroffenen Achse und der Achslager verzogen?
Viele Grüße,
Reinhard
ich würde erst einmal Ursachenforschung betreiben, warum die Kette jetzt „schräg“ läuft. Die Fluchtung der Ritzel am Getriebe und der an den Achsen ist doch konstruktiv gegeben. Durch ein Versetzen der Achsritzel, wie auch immer, würde die Fluchtung nicht mehr stimmen und ein starker Verschleiß an Ketten und Ritzel wären die Folge. Sind denn beide Ketten betroffen? Wenn ja, wie läuft denn die andere Kette? Kann es sein das dass Getriebe verkantet eingebaut ist? Dann würde allerdings die Fluchtung Getriebe – Motor auch nicht stimmen. Du schriebst einmal im Chat, dass die Lok einen Unfallschaden hatte. Ist vielleicht der Rahmen im Bereich der betroffenen Achse und der Achslager verzogen?
Viele Grüße,
Reinhard
Re: Ritzelfrage
So 20 Sep 2009, 19:55
Hallo Reinhard, mit der Variante „Unfall“ könnte was dran sein. Wir werden mal den 29. abwarten wie sich die Kette verhält. Vielleicht kann der Rahmen an der betreffenden Stelle noch etwas gerichtet werden. (hätte man vorher machen sollen, die Erkenntnis kommt zu spät) Wie geschrieben, am 29. kommt die Stunde der Wahrheit.
- HF130CDiesellokführer
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Re: Ritzelfrage
Mo 28 Sep 2009, 16:43
Folgende Methoden sind möglich, um das Problem zu breiter Ketten in den Griff zu bekommen:
a) Distanzbleche zum seitlichen Anbringen an das Zahnrad
Diese Bleche müssen die Zahnform nachbilden, ca 2 - 4mm kleiner als das Zahnrad sein, damit keine Kraftübertragung über das Blech stattfindet.
Aus dem erforderlichen Material wird ein Blechring geschnitten, außen etwa der Zahnraddurchmesser, innen so weit unter der innersten aufgelegten Kettenkante endend, dass für eine geeignete Befestigung durch Schrauben, Schweißnähte etc. noch Platz bleibt.
Je nach Stärke des Blechs und Breite des Ringes muss man den Ring teilen oder nur schlitzen um ihn über dich Achse zu bekommen. Wichtig ist, dass er sich nicht verformt und eben am Zahnrad aufliegt. Im Zweifelsfall besser zweiteilen.
Ist der ungeformte Ring versuchsweise an das Zahnrad angelegt, so kann man die Zähne aufzeichenen, dann denn Ring auf der Werkbank bearbeiten, indem man die Zahnform z.B. mit einem kleinen Winkelschleifer bildet. Besondere Genauigkeit ist hier nicht notwendig, nur Überstehen darf das Blech nicht.
(Wer hat, kann das Blech natürlich auch Lasern lassen ..)
Die "Zähne" des Blechs werden einseitig seitlich gerundet, damit die Kette sich nicht verhakt und das Distanzblech runterreißt.
Die Befestigung des Bleches am Zahnrad hängt von den Gegenheiten ab: Schrauben (M6 genügt) oder Anschweißen.
Hat man göbere Zahnräder, so hat bohrt man in den Zahngrund des Blechs 10mm Löcher und verschweißt dort zusätzlich (Schutzgas ist da günstig...).
Voraussetzung für den Erfolg der Distanzblechaktion ist der perfekte Geradlauf der Kette, da nur dann auf das Blech keine Scherkräfte wirken.
b) Auftragsschweißen - eine typische Baustellenlösung
Man bringt auf das Originalzahnrad in Höhe jedes Zahngrundes auf die Zahnflanke eine kurze, dünne Schweißraupe auf und formt diese rund. Sie sorgt für den notwendigen Abstand der Kette zu den Zahnflanken - gleichsam ein Höcker, der die Kette von der Zahnflanke fern hält.
Diese Methode ist einfach und funktioniert bei gut schweißbaren Zahnrädern sehr gut. Beim Schweißen ist natürlich auf lokalen Einbrand zu achten, damit die Zähne nicht geglüht werden, bzw. Verzug stattfindet.
c) Verschmälern der Kette
Sicher ist dies die maschinenbautechnisch eleganteste Lösung und weniger kompliziert, als man denkt.
Dazu muss die Kette zerlegt werden. Man schleift die Vernietungen der Glieder bündig ab, ohne den Zugachter nennenswert zu beschädigen. Mit dem Durchschlag lässt sich nun die Kette in die Bolzen, Hülsen und Zugglieder zerlegen. Eine passende Spannvorrichtung für die Glieder und ein solider Schraubstock helfen bei der Arbeit ungemein.
Auf einer Drehbank müssen nun die Bolzen beidseitig entsprechend nachgestochen werden und die Hülsen gekürzt werden. Bei den Bolzen ist das kein Problem, das Material ist nicht sonderlich hart. Nach dem Nachstechen sollte man in der Mitte des Bolzens nachsenken, um besser bördeln zu können.
Je nach Qualität können die Hülsen duchaus härter sein. Hier benötigt man eventuell spezielle Wendeplatten und gute Kühlung.
Eine bewährte Werkstattlösung zum Kürzen von harten Hülsen wäre, diese in einem zu bohrenden Loch in einem Eisenblock zu versenken, sodass nur der Überstand raussteht. Mit der Schruppscheibe kann nun der Überstand abgeschliffen werden, ohne dass die Hülse duch die Gegend fliegt. Klarerweise sollte der Halter so wenig als Möglich von der Schruppscheibe abbekommen.
Hat man nun gekürzte Hülsen (entgratet!) und nachgestochene Bolzen, so kann man die Kette wieder zusammenbauen. Durch das Nachstechen gibt es wieder einen Überstand der Bolzen, durch die mittige Senkung kann nun auf beiden Seiten rundum gebördelt werden.
Wer alternativ eine Presse hat, dreht sich zwei Formstücke, wer gut mit dem 5kg Schlägel zielen kann, schweißt sich das Formstück auf einen Stiel und lässt einen Helfer halten.
Grundsätzlich wird an die Bördelung kein besonderer Anspruch gelegt, da dort keine nennenswerte Kräfte im Betrieb auftreten.
Reicht das Fleisch des Bolzenüberstandes für das Bördeln nicht aus, bleibt die Baustellenmethode des Verschweißens übrig . Hierbei sollte nur in 3 Punkten solide geheftet werden, um ein Ausglühen zu vermeiden.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass alle 3 Methoden funktionieren und auch die Verschmälerung der Kette keine Hexerei ist - man kann ja mal mit einem Glied experimentieren.
Viel Erfolg!
a) Distanzbleche zum seitlichen Anbringen an das Zahnrad
Diese Bleche müssen die Zahnform nachbilden, ca 2 - 4mm kleiner als das Zahnrad sein, damit keine Kraftübertragung über das Blech stattfindet.
Aus dem erforderlichen Material wird ein Blechring geschnitten, außen etwa der Zahnraddurchmesser, innen so weit unter der innersten aufgelegten Kettenkante endend, dass für eine geeignete Befestigung durch Schrauben, Schweißnähte etc. noch Platz bleibt.
Je nach Stärke des Blechs und Breite des Ringes muss man den Ring teilen oder nur schlitzen um ihn über dich Achse zu bekommen. Wichtig ist, dass er sich nicht verformt und eben am Zahnrad aufliegt. Im Zweifelsfall besser zweiteilen.
Ist der ungeformte Ring versuchsweise an das Zahnrad angelegt, so kann man die Zähne aufzeichenen, dann denn Ring auf der Werkbank bearbeiten, indem man die Zahnform z.B. mit einem kleinen Winkelschleifer bildet. Besondere Genauigkeit ist hier nicht notwendig, nur Überstehen darf das Blech nicht.
(Wer hat, kann das Blech natürlich auch Lasern lassen ..)
Die "Zähne" des Blechs werden einseitig seitlich gerundet, damit die Kette sich nicht verhakt und das Distanzblech runterreißt.
Die Befestigung des Bleches am Zahnrad hängt von den Gegenheiten ab: Schrauben (M6 genügt) oder Anschweißen.
Hat man göbere Zahnräder, so hat bohrt man in den Zahngrund des Blechs 10mm Löcher und verschweißt dort zusätzlich (Schutzgas ist da günstig...).
Voraussetzung für den Erfolg der Distanzblechaktion ist der perfekte Geradlauf der Kette, da nur dann auf das Blech keine Scherkräfte wirken.
b) Auftragsschweißen - eine typische Baustellenlösung
Man bringt auf das Originalzahnrad in Höhe jedes Zahngrundes auf die Zahnflanke eine kurze, dünne Schweißraupe auf und formt diese rund. Sie sorgt für den notwendigen Abstand der Kette zu den Zahnflanken - gleichsam ein Höcker, der die Kette von der Zahnflanke fern hält.
Diese Methode ist einfach und funktioniert bei gut schweißbaren Zahnrädern sehr gut. Beim Schweißen ist natürlich auf lokalen Einbrand zu achten, damit die Zähne nicht geglüht werden, bzw. Verzug stattfindet.
c) Verschmälern der Kette
Sicher ist dies die maschinenbautechnisch eleganteste Lösung und weniger kompliziert, als man denkt.
Dazu muss die Kette zerlegt werden. Man schleift die Vernietungen der Glieder bündig ab, ohne den Zugachter nennenswert zu beschädigen. Mit dem Durchschlag lässt sich nun die Kette in die Bolzen, Hülsen und Zugglieder zerlegen. Eine passende Spannvorrichtung für die Glieder und ein solider Schraubstock helfen bei der Arbeit ungemein.
Auf einer Drehbank müssen nun die Bolzen beidseitig entsprechend nachgestochen werden und die Hülsen gekürzt werden. Bei den Bolzen ist das kein Problem, das Material ist nicht sonderlich hart. Nach dem Nachstechen sollte man in der Mitte des Bolzens nachsenken, um besser bördeln zu können.
Je nach Qualität können die Hülsen duchaus härter sein. Hier benötigt man eventuell spezielle Wendeplatten und gute Kühlung.
Eine bewährte Werkstattlösung zum Kürzen von harten Hülsen wäre, diese in einem zu bohrenden Loch in einem Eisenblock zu versenken, sodass nur der Überstand raussteht. Mit der Schruppscheibe kann nun der Überstand abgeschliffen werden, ohne dass die Hülse duch die Gegend fliegt. Klarerweise sollte der Halter so wenig als Möglich von der Schruppscheibe abbekommen.
Hat man nun gekürzte Hülsen (entgratet!) und nachgestochene Bolzen, so kann man die Kette wieder zusammenbauen. Durch das Nachstechen gibt es wieder einen Überstand der Bolzen, durch die mittige Senkung kann nun auf beiden Seiten rundum gebördelt werden.
Wer alternativ eine Presse hat, dreht sich zwei Formstücke, wer gut mit dem 5kg Schlägel zielen kann, schweißt sich das Formstück auf einen Stiel und lässt einen Helfer halten.
Grundsätzlich wird an die Bördelung kein besonderer Anspruch gelegt, da dort keine nennenswerte Kräfte im Betrieb auftreten.
Reicht das Fleisch des Bolzenüberstandes für das Bördeln nicht aus, bleibt die Baustellenmethode des Verschweißens übrig . Hierbei sollte nur in 3 Punkten solide geheftet werden, um ein Ausglühen zu vermeiden.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass alle 3 Methoden funktionieren und auch die Verschmälerung der Kette keine Hexerei ist - man kann ja mal mit einem Glied experimentieren.
Viel Erfolg!
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