kipplore.com
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

+43
B360
Hespertalbahn
Ns1
tobias
KGB-Feldbahn
heckenschreck
Holger Dietz
Ns2f
aschebahn
Maschinist
Joerg
Marian Sommer
Krohny
Kö0188
Irvin_66
Saenkil
Feldbahner-Nicklheim
EWB Frank
Ernst Pfeffer
400-Typ
ZinnZug
Henschel DG 10
StefanM
Matthias S.
Dieter.Hofherr
PHLCollorado
MPSB-Gerd
lorenpapst
Zündfix
wismarwagen
Hansbattli
Max01
Fauli
Sandbahner
ZG
Frank
Jürgen Wening
Fahrschalter
hfb312
deutzl
Blei-Stift
AFKB
Blix
47 verfasser
Nach unten
Maschinist
Maschinist
Museumsbahndirektor
Männlich Anzahl der Beiträge : 2497
Alter : 42
Ort / Region : Dresden
Hobbies : Feldbahn im Maßstab 1:2, Feldbahndampfloks, Fotografie
Name : Sven S.
Anmeldedatum : 16.08.07

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 29 Jun 2021, 14:49
Mahlzeit,

weiter geht es mit dem nächsten Bericht: Am 13. Juni wurden der Wasserstandsschutzkorb und das Zylinderentwässerungsventil in Žamberk an die Lok angebaut​.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Blick durch das geöffnete Lokschuppentor des alten Schuppens, wo die Maschine derzeit auf die Demontage wartet.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Jung befindet sich hier in guter Gesellschaft, im Vordergrund ist das bereits fertig aufgearbeitete Fahrwerk der Budich 1028/1944 Nr. 3 des DDM Neuenmarkt-Wirsberg zu sehen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Der überarbeitete Schutzkorb für den Wasserstand ist angebaut und die Strichplatte eingesetzt.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Nach dem Einsetzen des Drahschutzglases wurde etwas Wasser in das Glasrohr gefüllt, um den Effekt der Strichplatte zu prüfen. Gegenüber dem vorherigen Zustand ist eine deutliche Verbesserung zu erkennen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Somit sind die Arbeiten am Wasserstand abgeschlossen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Nun folgte der Einbau des neu gefertigten Zylinderentwässerungsventils. Dafür war das Schutzblech am vorderen Zylinderdeckel zu lösen.
Die Schutzbleche sind eine Erfindung der Steinbruch-Werkstatt und halten die Schienen bei geöffneten Entwässerungsventilen trocken und ölfrei, was bei den in Bernbruch vorhandenen Steigungen von bis zu 60 Promille von enormer Bedeutung gewesen ist.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Nach dem Reinigen der Gewindebohrung und der Dichtfläche am Zylinder wird das Ventil eingeschraubt.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Das Ventil ist ausgerichtet und die Nockenstange kann eingesetzt werden.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Mit dem nunmehr demontierbaren Gabelkopf ist die Montage der Nockenstange viel einfacher als zuvor.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Der Zylinderventilzug ist angebaut und das Schutzblech wieder an seinem Platz.

Soweit für heute,

Gruß Sven




febagco, KGB-Feldbahn, Torsten Köhler, Krohny, Feldbahner-Nicklheim, AFA, deutzl und mögen diesen Beitrag

wismarwagen
wismarwagen
Museumsbahndirektor
Männlich Anzahl der Beiträge : 1945
Ort / Region : HZ Lauenburg
Hobbies : alles von 6,5 bis 1435 mm
Name : Felix
Anmeldedatum : 13.05.11
http://www.feldbahn-ffm.de

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 29 Jun 2021, 15:20
Mahlzeit,

wie immer hübsche Kleinarbeit zeigst du hier!

Nur eine Anmerkung: Die Strichplatte dürfte aus einem nichtrostenden Stahl (CrNi-Stahl) und nicht aus einem Edelstahl gefertigt sein. Wink
Maschinist
Maschinist
Museumsbahndirektor
Männlich Anzahl der Beiträge : 2497
Alter : 42
Ort / Region : Dresden
Hobbies : Feldbahn im Maßstab 1:2, Feldbahndampfloks, Fotografie
Name : Sven S.
Anmeldedatum : 16.08.07

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 29 Jun 2021, 15:55
Mahlzeit Felix,

Ich weiß ja, dass du gern den Klugscheißmodus nutzt, deshalb will ich dir gern etwas zum Werkstoff erläutern. Die Strichplatte besteht aus 1.4301, dem ersten in größerem Umfang vertrieben rostfreien Chrom-Nickel-Stahl. Die rostfreien Stähle sind eine Untergruppe der Edelstähle nach EN10020. Historisch gewachsen ist die landläufige Bezeichnung "Edelstahl" für rostfreie Stähle, die Werkstofftechnik bezeichnet damit aber allgemein Stähle mit hohem Reinheitsgehalt an Legierungselementen, von denen die rostfreien Stähle eine Untergruppe bilden.

Ich wollte es nicht zu akademisch machen, gleichwohl sind mir die Unterschiede bekannt.

Gruß Sven

Krohny, Feldbahner-Nicklheim, AFA und Nuke mögen diesen Beitrag

wismarwagen
wismarwagen
Museumsbahndirektor
Männlich Anzahl der Beiträge : 1945
Ort / Region : HZ Lauenburg
Hobbies : alles von 6,5 bis 1435 mm
Name : Felix
Anmeldedatum : 13.05.11
http://www.feldbahn-ffm.de

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 29 Jun 2021, 16:26
Na Sven, du legst doch sonst auch großen Wert auf Details.  Wink

Seit mein Prof. ein Jahr lang darauf herumgeritten ist, bin ich da etwas sensibel:
Seit 2000 unterscheidet die EN 10 020 in:
- unlegierte Qualitäts- bzw. Edelstähle
- nichtrostende Stähle
und
- (anders) legierte Qualitäts- bzw. Edelstähle

Ausdrücklich gibt es dabei KEINE nichtrostenden Edelstähle!

Krohny mag diesen Beitrag

Maschinist
Maschinist
Museumsbahndirektor
Männlich Anzahl der Beiträge : 2497
Alter : 42
Ort / Region : Dresden
Hobbies : Feldbahn im Maßstab 1:2, Feldbahndampfloks, Fotografie
Name : Sven S.
Anmeldedatum : 16.08.07

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Mi 30 Jun 2021, 09:47
Mahlzeit Felix,

wismarwagen schrieb:Seit mein Prof. ein Jahr lang darauf herumgeritten ist, bin ich da etwas sensibel:

wenn du sonst keine anderen Sorgen hast, empfehle ich dir mal ein wenig in die Praxis zu gehen. Da ist man etwas entspannter, was solche Befindlichenkeiten angeht.
Ansonsten gibt es da sicher auch irgendwo Selbsthilfegruppen ;-)

Als ich vor 25 Jahren als Praktikant im Werkzeugbau die ersten Teile an einer ungarischen KART E2N gefertigt habe, hatte der Meister eine einlaminierte Liste mit den alten Werkstoffbezeichnungen und den "neuen" Werkstoffnummern auf der rechten Seite der Spänewanne kleben. Für ihn war alles unterhalb von C45 (für dich 1.0503) einfaches "Eisen" weil man damit außer Zerspanen nicht viel anfangen konnte. Nun stell dir mal vor, ich wäre da mit dem akademisch erhobenen Zeigefinger gekommen und hätte ihn über die wissenschaftlich korrekte Werkstoffbezeichnung belehrt...

Gruß Sven

febagco, Krohny und Feldbahner-Nicklheim mögen diesen Beitrag

Matthias S.
Matthias S.
Moderator
Männlich Anzahl der Beiträge : 3563
Alter : 55
Ort / Region : Rhein-Neckar-Kreis
Hobbies : Altbergbau, Feld+Grubenbahn, alte und schnelle VW
Name : Matthias S.
Anmeldedatum : 19.09.08

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Mi 30 Jun 2021, 10:45
Diese Debatte ist nicht neu, das habe ich bereits 86 in der Ausbildung eingetrichtert bekommen. Im Volksmund ist mit Edelstahl einfach CrNi Stahl gemeint. Es wird ja auch von Eisen gesprochen, wenn die Stahl meinen, Eisen gibt es nur im Bergwerk.
Ansonsten sind deine Berichte an Ausführlichkeit nicht zu überbieten Daumen hoch Über die "Edelstahl"Platte bin ich beim Lesen auch gestolpert, und dachte noch, wenn sich da mal keiner dran aufgeilt... Very Happy

_________________
viele Grüße, Matthias

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Maschinist, KGB-Feldbahn, bahner2, Krohny, Feldbahner-Nicklheim, Spielplatzlok, AFKB und mögen diesen Beitrag

Maschinist
Maschinist
Museumsbahndirektor
Männlich Anzahl der Beiträge : 2497
Alter : 42
Ort / Region : Dresden
Hobbies : Feldbahn im Maßstab 1:2, Feldbahndampfloks, Fotografie
Name : Sven S.
Anmeldedatum : 16.08.07

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 13 Jul 2021, 10:10
Mahlzeit!

Es gibt wieder etwas Neues aus der Werkstatt zu berichten: Der neue Absperrhahn für die Dampfpfeife entsteht. Der alte Hahn war ein Eigenbau der Steinbruchwerkstatt aus mehreren zusammengelöteten Einzelteilen. Die Lötstellen waren von Poren durchzogen und leider trotz nachlöten nicht mehr dicht zu bekommen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Das Hahngehäuse wurde aus Rg7 (CuSn7ZnPb 2.1090) Rundmaterial gedreht. Für das Vordrehen habe ich die einzelnen Durchmesser mit im Anreißlack markiert.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Kontur nimmt Gestalt an.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Nach dem Vordrehen des Gehäuses' wurde die Bohrung für das Küken angerissen und mit einer Zentrierbohrung versehen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Zentierung dient zum Ausrichten der Rohteils im Vierbackenfutter.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Das Einspannen und Einrichten im Vierbackenfutter.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Bohrung wurde zunächst vorgebohrt und anschließend mit einer Neigung von 1:6 ausgedreht.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Da die Hofstetter&Co S6 nicht über ein Leitlineal verfügt, musste ich den Oberschlitten um den entsprechenden Winkel verdrehen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Ausdrehen der Kegelbohrung mit der Bohrstange.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Bohrung ist fertig.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Rückseite ist leicht angesenkt, um der Hahnscheibe eine plane Auflagefläche zu bieten.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Das Hahnküken musste ebenfalls neu gefertigt werden, lediglich der Handgriff kann wiederverwendet werden.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Der Konus wurde mit der gleichen Einstellung des Oberschlittens gedreht wie die Bohrung im Gehäuse zuvor. Die Pappe am Wendeplattenhalter dient als Späneschutz.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Der Konus ist vorschruppt.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Der Kegel wird in die Bohrung eingepasst.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Dabei war zu beachten, dass das dünne Ende des Kegels noch nicht aus der Bohrung herausschaut und von der Hahnscheibe unter Spannung gehalten werden kann.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Auf der UNION-WERK Präzisionsdrehmaschine von 1939 wird das 1/2" Whitworth-Gewinde gedreht.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Das Hahngehäuse und das Hahnküken sind vorgerdreht und eingepasst.

Weiter geht es im nächsten Bericht.

Gruß Sven

KGB-Feldbahn, Krohny, Marian Sommer, Feldbahner-Nicklheim, AFA, deutzl, Spielplatzlok und mögen diesen Beitrag

Maschinist
Maschinist
Museumsbahndirektor
Männlich Anzahl der Beiträge : 2497
Alter : 42
Ort / Region : Dresden
Hobbies : Feldbahn im Maßstab 1:2, Feldbahndampfloks, Fotografie
Name : Sven S.
Anmeldedatum : 16.08.07

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 13 Jul 2021, 14:08
Mahlzeit!

Der neue Absperrhahn für die Dampfpfeife ist fertiggestellt worden, im Folgenden berichte ich über die letzten Arbeitsschritte:

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Im nächsten Schritt wurde das Durchbohren von Hahngehäuse und Küken in einer Aufspannung vorbereitet. Die Bohrung wurde aus zwei Gründen erst jetzt durchgeführt. Zum Einen konnte der Konus sauber und ohne einen unterbrochenen Schnitt gefertigt werden, zum Anderen ist damit sichergestellt, dass beide Teile der Bohrung konzentrisch sind.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Das Küken wurde zuvor eingeschliffen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Mit dem längsten verfügbaren 8 mm Bohrer wurde beide Teile durchbohrt. Die Länge der Bohrung beträgt insgesamt 135 mm.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Für die weitere Bearbeitung der Drehteile wurde der Vertex Rundtisch auf der Stanko 675 P Fräsmaschine eingerichtet.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Zunächst wurde das Hahngehäuse aufgespannt. In Ermangelung eines passenden Reitstocks wurde mit einem Spannprisma als Gegenlager gearbeitet.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Am unteren Bereich des Gehäuses war ein Sechskant mit 41 mm Schlüsselweite zu fräsen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Fräsen des Sechskantes.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Fräsarbeiten am Hangehäuse sind beendet, die Kanten entgratet.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Das Hahnküken wurde im Anschluss bearbeitet. Die Bohrung war zu einem Langloch zu erweitern und der Vierkant für die Hahnscheibe zu Fräsen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Da das Gewinde bereits geschnitten war, musste die Bundmutter zum Schutz des Gewindes beim Spannen aufgeschraubt werden.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Am Hahngehäuse wurden nun die beiden Gewindeanschlüsse hergestellt. Auf der rechten Seite ein W35x1/11" nach Krauss Werksnorm, auf der linken Seite W23x1/10" nach LON 286. Beide Gewindeformen haben einen metrischen Nenndurchmesser, jedoch eine davon unabhängige zöllige Steigung.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Zu Kontrolle der Gewinde habe ich mir zuvor diese Lehrringe angefertigt.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Gewinde sind fertiggestellt. Die Verwendung von zwei unterschiedlichen Gewindesystemen in einem Bauteil resultiert aus der Verwendung von Armaturen zweier Hersteller an der Jung 8293. Während der Dampfentnahmestutzen bei Jung schon mit der Einführung der LON Mitte der 20er Jahre mit dem 10-Gang-Gewinde versehen wurde, war nutzte Krauss bis in die 40er (dann als Krauss-Maffei)außer bei Staatsbahnlieferungen noch das eigene 11-Gang-Gewinde. Als die Ersatzteilvbestände für die Jung vermutlich Ende der 50er Jahre aufgebraucht waren, griff die Werkstatt der Fa. Halbach aus die durch die Vielzahl an Krauss-Lokomotiven im Bestand vorhandenen Ersatzteile zurück und war gewungen beide Gewindesysteme zu verwenden.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Alter und neuer Absperrhahn im Vergleich. Der alte Hahn hatte bereits ein sehr stark abgenutztes unteres Anschlussgewinde (0,9 mm unter Nenndurchmesser), keinen Bund an der Dichtfläche, der eine Gratbildung beim Anziehen mit dem Maulschlüssel verhindert und war im oberen Teil stark undicht. Die Schlüsselweite des handgefeilten Sechskanstes betrug 38-39 mm. Daher wurde die neue Ausführung etwas in der Ausführung verbessert.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Der fertige Absperrhahn ist zusammengebaut. Handgriff, Hahnscheibe, Schraubenfeder und Bundmutter wurden vom Altteil übernommen.

Im nächsten Bericht widmen wir uns der Dichtigkeitsprüfung und dem Anbau im Führerstand der Lok.

Gruß Sven


KGB-Feldbahn, uhlenhooker, hfb312, Krohny, Matthias S., Feldbahner-Nicklheim, AFA und mögen diesen Beitrag

Feldbahner-Nicklheim
Feldbahner-Nicklheim
Feldbahnspezialist
Männlich Anzahl der Beiträge : 928
Alter : 39
Ort / Region : Rosenheim
Hobbies : Feldbahn, Kinotechnik, Altautos
Name : Christian A. /
Anmeldedatum : 04.12.08
http://www.kinokultur-rosenheim.de

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 13 Jul 2021, 15:24
Hallo Sven,

ich bin begeistert wie du hier mit einer Präzision deine Arbeiten vorstellst.
Gefällt mir als "Hobbymetaller" der eigentlich im Sessel furzt sehr sehr gut. Gerade für jemanden mit Technikbezug sind deine Arbeitsschritte absolut nachvollziehbar - aber ich glaube das habe ich schon geschrieben.

Ich freue mich auf weitere Berichte zur Aufarbeitung.

Gruß
Christian

Maschinist, Krohny, Matthias S., AFKB, Holger Dietz, Irvin_66 und 750er mögen diesen Beitrag

Maschinist
Maschinist
Museumsbahndirektor
Männlich Anzahl der Beiträge : 2497
Alter : 42
Ort / Region : Dresden
Hobbies : Feldbahn im Maßstab 1:2, Feldbahndampfloks, Fotografie
Name : Sven S.
Anmeldedatum : 16.08.07

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Di 13 Jul 2021, 21:23
Mahlzeit Christian,

Genau das ist auch mein Anspruch, da ich viele Sachen auch in dieser Art und Weise von anderen Projekten gelernt habe.

Neues gibt es mittlerweile aus Žamberk: Der Führerstand ist seit dem Wochenende wieder komplett, der neu gefertigte Absperrhahn für die Dampfpfeife wurde heute montiert. Zuvor ist er in der heimischen Werkstatt erfolgreich einer Dichtigkeitsprüfung unterzogen worden.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Mit Hilfe der Manometer-Prüfpumpe wurde der Absperrhahn auf Undichtigkeiten geprüft.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
In der geöffneten Stellung des Absperrhahns wurde er mit aufgeschraubtem Pfeifenventil getestet.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Beim anstehenden Besuch der Maschine am Wochenende wurde der Absperrhahn angebaut. Erfügt sich gut in die Umgebung der anderen Armaturen ein. Mit der Zeit wird er etwas nachdunkeln und nicht mehr so hervorstechen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Damit sind die Führerstandsarmaturen wieder komplett.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Im August ist der nächste Arbeitseinsatz in Zamberk geplant.

Soweit für heute, bis zum nächsten Bericht,

Gruß Sven

M. Scholz, Torsten Köhler, Krohny, Feldbahner-Nicklheim, AFA, titus, deutzl und mögen diesen Beitrag

Gesponserte Inhalte

Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau  - Seite 36 Empty Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau

Nach oben
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten