Ich möchte meinen Erfahrungsbericht anfügen und etwas auf Menschen und Hintergründe eingehen , so wie sie sich mir gezeigt haben .
Gränerts ( 0178 / 7266212 ) sind bekanntermaßen die ehemaligen Eigentümer der Sammlung und des Grundstückes .
Das alte Ehepaar lebt in Berlin und nutzt das geschätzt über 10.000 m2 große Areal in Hagenohe seit Anfang der 70-er als Feriengrundstück . Anfangs mit dem Wohnmobil , bevor sie dann ein "kleines" Ferienhaus ( geschätzt an die 200 m2 ) reingesetzt haben .
Er wurde in Berlin auf dem Gehweg von einem Radfahrer umgefahren und hat sich dabei die Augen derart verletzt , daß er an manchen Tagen kaum Hell von Dunkel unterscheiden kann ( manchmal kann er aber auch recht gut sehen ) . Sie kann sehr schlecht laufen und hat dabei große Schmerzen ....
Beide sind gewiefte Händler und Feilscher .
( Dabei habe ich festgestellt , daß JUNGE Feldbahner erheblich bessere Preise bekommen ! )
Haben aber dabei nur bedingt im Blick , daß sie nur noch bis Juli zugestandenen Zugriff auf Haus und Material vor Ort haben . Alles , was dann noch dort ist , wird vom Neueigentümer wahrscheinlich verschrottet ...
Das ganze Grundstück ist hängig , weshalb Herr Gränert zahlreiche Spitzkehren und Trassen auf verschiedenen Ebenen mit Raupe angelegt hat . Zu seinen aktiven Zeiten hatte er einen 17-Tonnen Allrad - LKW aus Beständen der Berliner Polizei mit dem er das Material vor Ort gebracht und gelagert hat . Es müssen zahlreiche Loks im Einsatz gewesen sein ( u.a. O&K´s und Henschel ) .
Nach seiner Aussage hat er in den Anfangsjahren "um die 800 Tonnen" Material auf das Grundstück geschafft ...
Gesammelt wurde in einem Mix aus "Ludolfschem Haufenprinzip" und Messi - wobei nur er mal wußte , was wo gelagert wurde .
Leider sind Gränerts manchmal jahrelang gar nicht auf dem Grundstück gewesen .
Insofern ist die gesamte Anlage über Jahre und Jahrzehnte verwildert ...
( IN einem der talseitigen "Streckengleise" steht ein Baum mit rund 20 cm Stammdurchmesser . )
:-(
Die derzeitige "Zufahrt" , die zur Giebelseite des Hauses führt , wurde vom Neueigentümer neu freigelegt . Sie ist etwa 200 m lang und hat den Charakter eines passablen , aber recht schmalen und immer noch dicht mit Gestrüpp bestandenen Feldweges .
( Am LKW kratzt es bei Durchfahrt hier und da ... )
( Die kurze Straßenanbindung von der Bundesstraße nach Hagenohe selber ist nur eine einspurige Asphalttrasse ! Die ist allerdings in sehr gutem Zustand . )
Gränerts selber haben keinerlei Technik vor Ort !
Der superfreundliche Nachbar Karl - Heinz Luitz ( Theologe in Rente ; 09209 / 16174 ) , hat MANCHMAL den auf den Bildern sichtbaren alten Schaeff - Minibagger mit Gummiketten zur Hand !
IHN sollte man unbedingt kontaktieren , wenn man die Bergungsarbeiten nicht ausschließlich in Handarbeit erledigen kann / will !( Wegen der zahllosen überwachsenen Stahlteile kann das Gelände - außer der "Zufahrt" - NICHT mit luftbereiften Fahrzeugen befahren werden ! )
Den Bagger bringt Karl - Heinz hilfsbereit zum Einsatz , WENN es ihm selber gerade gesundheitlich so gut geht , daß er damit arbeiten kann . Allerdings verrechnet er zur Kostendeckung 35 Euro pro Betriebsstunde für den Bagger .
Blöderweise ist die Mischung aus Herrn Gränerts nur vagen Angaben zu möglichen Fundorten ( "da unten rechts sollte / müßte noch dies und jenes liegen" ) und einem Hobbybaggerfahrer sehr schnell arg demotivierend !
( Es macht NULL Spaß , für 35 Euro die Stunde an einem 10.000 m2 - Suchspiel rumzubasteln ! )
Außerdem hat die mangelhafte Pflege / Unterhaltung des Materials dazu geführt , daß viele Teile total vergammelt sind .
Eine oberflächig hübsch anzusehende Weiche hat sich beim Rausnehmen zu einem handlichen kleinen Haufen loser Schienen zusammengefaltet ...
:-(
Tatsache ist , daß ein großer Teil der Gleismaterialien derzeit nicht ( mehr ) einfach auffindbar ist . Kleinere Profilgrößen sind stark angerostet - Rillenschwellen teilweise vollständig "verschwunden" !
Es gibt noch etliche Lorengestelle ( u.a. auch recht große und schwere mit Federpuffern ) und das von Jürgen gelistete Kleinmaterial im Keller des Wohnhauses .
Außerdem die 2 von Jürgen mit ausgebauten superschweren S24 - 5m - Weichen , die aber weiter unten im Gelände liegen und erstmal in Straßennähe verbracht werden müssten .
Außerdem kann sie der kleine Schaeff wahrscheinlich nicht heben ...
Mein Fazit :
Es hat leider keinen Zweck , Herrn Gränerts Angaben zu vorhandenen Materialien und einsatzbereiter Technik Gehör zu schenken !
Nur , was man direkt SEHEN kann , ist auch vorhanden ( ob es die Bergung lohnt sei dabei mal noch dahingestellt - denn selbst Lorenrahmen und Lager zeigen nach 30 Jahren Verwahrlosung Verschleißerscheinungen ) !
WENN man technischen Support braucht , die Aktion mit Karl - Heinz abstimmen !
Der ist super hilfsbereit und kennt die Bauern ringsum , die auch die ggf. nötige größere Technik bereitstellen können !
GENUG Geld einstecken .
VIEL Geduld mitbringen !
( Alle haben viele Geschichten zu erzählen )
FESTES Schuhwerk ( Sicherheitsschuhe ) !
VORSICHT ! Karl - Heinz ist KEIN professioneller Baggerfahrer !
Man muß also nicht nur den Boden wegen möglicher Hindernisse im Auge behalten , sondern immer auch den kompletten Schwenkbereich des Baggers , um nicht mal ausversehen etwas abzubekommen ...
Von den 8 mir von Herrn Gränert angekündigten und zugesagten Weichen sind ganze 2,5 im Laufe eines langen Nachmittages zusammengekommen - und davon nur eine in zumindest "passablem" Zustand .
Hätte Karl - Heinz nicht doch noch kurzfristig den Bagger organisiert , hätte ich mit Miettechnik für 250 Euro völlig umsonst dagestanden ...
Herr Gränert möchte zwar bis Juli noch gezielt das Material im Gelände mit schwerer Technik freilegen und abholbereit am Weg bereitlegen - aber ich glaube nicht , daß er den dafür notwendigen Zeitrahmen auch nur ansatzweise mit der ihm dafür noch zur Verfügung stehenden Zeit in Deckung bringen kann ...
Es ist SEHR schade - aber ich fürchte , der Großteil des noch vorhandenen Materials wird zu Kernschrott werden , weil die Bergung selbst für uns Feldbahnverrückte nicht in einem wirtschaftlich und zeitlich vertretbaren Rahmen möglich ist .
:-(
Als RICHTIG positiv verbuche ich für mich nach 2 Tagen Hagenohe und insgesamt 7 h Fahrerei über 500 km Strecke , daß ich bei der Gelegenheit am Freitag Lucas und Jan und am Samstag Jürgen mit 2 seiner Kollegen persönlich kennengelernt habe !
Blick am Haus entlang ( der Benz steht wohl auch schon ein Jahrzehnt oder länger abgestellt dort - hat eine leichte Grünschicht auf dem Lack , mindestens einen platten Reifen ... ) :

Blick vom Haus in das Gelände runter :

Karl - Heinz ( rote Latzhose ) , der Bauer Förster ( Junior , links im karierten Hemd ) mit seinem Frontlader , Jürgen und seine Mannen , und die 8m - Monsterweiche :
